Dreadlord – Execution Of The Weak

Dreadlord – Execution Of The Weak
    Death Metal

    Label: Casket Music/Plastic Head
    VÖ: 08.09.14
    Bewertung:5/10

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Nach fast zehn Jahren ist es dann auch mal Zeit, sein Debüt-Album herauszubringen, dachten sich die Dänen von DREADLORD. Damals mit einer Demo gestartet, orientierte man sich an amerikanischen Brutalo-Bands, musste jedoch zunächst einige Besetzungswechsel verkraften. Und so kommt das Debüt nach diversen Bühnenshows eben als Spätgeburt.

Zum Einstieg heute: Vollgas aus allen Rohren! Blasts, Grunzen und Riffraserei wird von Beginn an serviert, als ob es keine Vorspeisen gäbe. Im Adrenalinrausch und dem auf alt getrimmten Sound verschwimmt manchmal das Gepolter mit schrägen Lead-Harmonien, doch es ist noch differenziert genug, um den Schädel zu spalten.
Track Nummer zwo „Take Me To The Gallows" wartet unerwartet mit einem coolen Groove auf, der schnell im Gedächtnis bleibt. Während das Tempo vorerst nicht gedrosselt wird, verändern sich bald einige Gurgellaute auch in Richtung Pig Squeals, die jedoch nicht ins Extreme gehen.

Die Felle der Drums werden im Stakkato gegerbt, Gitarren duellieren sich in Riffs und Leads und der Titeltrack verfällt stellenweise sogar in mittlere Geschwindigkeiten, die trotzdem mit einem Trommelteppich unterlegt werden. Harmonisch erscheinen manche Klänge so ägyptisch, als ob NILE ihre Finger mit im Spiel gehabt hätten. Deren Vertracktheit und Atmosphäre steht jedoch bei DREADLORD nicht an erster Stelle.
Düstere Stimmung gibt es auch kurzzeitig, oder hübschen Parallel-„Gesang" von Growler und Gitarrenmann in „The Only Power", doch vermögen die kleinen Gewürze die Dauersalven nicht immer in einen Gaumenschmaus zu verwandeln.

„There is no solution, only death" heißt es im vorletzten Track. Kompromisslos mit depressiver Sprechstimme geht die Welt unter. Doch die Soldaten ballern bis zur letzten Kugel.
Zwar werden als Orientierung für DREADLORD diverse Ami-Bands aufgezählt, die aber meines Erachtens oft deutlich technischer zu Werke gehen. BOLT THROWER in extrem wäre eventuell ein Hinweis.

DREADLORD präsentieren ein Schlachtfeld, auf dem die Waffen niemals ruhen. Im Old-School-Gewand schießen sie aus allen Rohren, was zwar die Nackenmuskeln ansprechen kann, jedoch nicht zu ungäubigem Augenreiben führt. Eine paar Stücke bleiben in Erinnerung, doch für fünfzig Minuten Brachialität fehlt da insgesamt die Spannung, wenngleich die Mucke handwerklich vollkommen in Ordnung ist.

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