Unanimated – In The Light Of Darkness



Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (45:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Regain Rec./Soulfood (22.05.09)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.myspace.com/unanimated08
 

Vor gut zwanzig Jahren war einiges los in Schweden, vornehmlich in Stockholm. Mehrere Bands fanden sich zusammen, um der Welt zu zeigen, wie sich das Sterben eines Elches anhört. DISMEMBER und ENTOMBED waren solch wegweisende Kapellen, die bis heute durchgehalten haben. Ebenso zählen UNANIMATED zu dieser Geschichtsschreibung, auch wenn sie den melodischeren Weg eingeschlagen hatten. Doch ging hier etwas schief, so dass ab Mitte der Neunziger nach zwei Alben Schluss war.
Doch heute sind sie wieder da, ein bisschen älter und kaum umbesetzt.

Schon in Nummer zwei, „Retribution In Blood", zeigen die Burschen, was sie noch draufhaben. Mit erdig, schroffem Sound gibt es hier keine glatt gebügelte Ingenieursleistung zu bewundern, sondern an die alte Schule angelehnter, dreckiger und doch feiner Klang.
Wechsel zwischen Geblaste und bleiernen Grooves lassen innerhalb eines Songs keine Langeweile aufkommen. Dazu kommen ab und an Hooklines, die melodisch-dramatisch sich durch Hirn und Magen winden.
Einige dieser Melodien - mir gefällt sehr diejenige, welche in „The Endless Beyond" vorkommt - verstärken einen düsteren, schwarzen Flair, der sich manchmal in das tödliche Geballer einschleicht. Während in den ersten Stücken noch eher schwerfällige Steinräder durch den Matsch gerollt werden, gibt man in „Diabolic Voices" wieder ein bisschen Gas. Im Schleier des Schwarzen schreit sich der Teufel den Weg frei, begleitet von schönen solistischen Einlagen. Der folgende Titeltrack ist ein Midtempo-Schwinger, der die Bezeichnung der Stilrichtung, wie ich sie gewählt habe ganz gut darstellt.

Gegen Ende der Scheibe in „Death To Life" erfährt der Lauscher kurzzeitig eine Kleinigkeit an komplizierter Saitenverspieltheit, die aber nicht ins allzu Technische ausgedehnt wird. Da werden dann lieber wieder schnell ein paar hübsche Harmonien und fiese Töne ausgepackt, dass man im eigenen Fahrwasser bleibt. In dem abschließenden „Strategia Luciferi" klampft man am akustischen Höllenfeuer sitzend vor sich hin, bis der Verzerrer den Background-Gesang macht.
Die Größen aus Göteborg wurden mit den Jahren immer moderner und ziehen mit ihrem Sound mittlerweile eine große Masse an. UNANIMATED haben eine lange Pause gemacht, doch verlernt haben sie dadurch hörbar nicht viel. Als Gesamteindruck herrscht ein bisschen mehr das mittlere Tempo vor, doch das tut der Klasse dieses rau-melodischen Revivals keinen Abbruch.

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