In Arkadia - Blind Oppression






Stil (Spielzeit): melodischer Death-Thrash (42:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Another Sphere Rec. (29.02.08)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.inarkadia.com
http://www.myspace.com/inarkadiaband

Aus Frongreisch, genauer Lyon erreicht uns das Zweitwerk einer melodischen Death Thrash Combo, die erst seit 2005 am Start ist. Fangen wir mal wie sich das für gute bis sehr gute Alben gehört mit dem einzigen Schwachpunkt an:
Der Sänger ist bei 9/10 der Songs ein echter Langweiler. Raues, dezent tiefer gelegtes, leicht gutturales und gepresstes Thrash-Death Shouting. Tausendmal gehört, fönt es an einem vorbei ohne ernste Schäden und ohne Eindruck zu hinterlassen. Immerhin wird man von ihm nicht so zerrüttet, wie es manche Kollegen der Zunft im Ohrumdrehen hinkriegen.

Das war es dann auch im Prinzip schon mit Schwächen. So langweilig wie er gemeinhin als Vokalist agiert, so interessant ist Monsieur Dumont als Gitarrist. Anders als die meisten Todesmelodiker verzichtet IN ARKADIA nämlich auf den Einsatz von Tasteninstrumenten. Das verlangt nach intensiver Gitarrenarbeit im harmonischen Bereich und Theo (Dumont) sowie Seb v. S. liefern da allerfeinste Qualität ab. Dass sie für Death-Thrash typisch ein vernünftiges Riffbrett hinlegen, ist Mindestanforderung, aber im Bereich der Leads und Soli (Seb) sind die beiden für dieses Genre ein Genuss. Ganz klassisch werden da (doppel-) stimmige Harmonien en masse aus zwei Ärmeln geschüttelt, die ganz, ganz weit vorn liegen. Und da beide eine amtliche Leadgitarre spielen, hat das auch Auswirkungen auf das Riffing, das sich phantasievoller als bei Konkurrenzprodukten ausnimmt.

Zudem soliert Seb für einen Death - Metal Gitarristen derart gefühlvoll und abwechslungsreich, dass es mir schwer fällt, Vergleiche zu klassischen Metal-Heroen zu vermeiden. Die beiden wagen sich gar an akustische Parts… und plötzlich kommt auch Theo gesanglich aus dem Knick und ist nicht mehr der Langweiler, sondern wie bei der ruhmreichen Fast-Ballade „ Obso(u)lescence“ (das Highlight) ein Erlebnis, weil er da situativ mit einer Klarstimme rausrückt, die nicht bloß an sich geil ist, sondern auch den üblichen Aggro-Gesang ins rechte Licht rückt. Warum er die so selten einsetzt? Je ne sais pas.

Weil auch die Rhythmussektion (Florent & Edu) ihre Hausaufgaben gemacht hat, tight und variabel die Löcher stopft, auch mal einen hübschen Blast wie im Instrumental „Vengeance Dies with a Fallen Fate“ hinkriegt, haben wir es mit einem melodischen und technisch anspruchsvollen Werk zu tun, dessen einziger Schwachpunkt leicht zu ignorieren ist. Im Gegensatz zur Tatsache, dass Mika Jussila im Finnvox -Studio mal wieder einen brillanten Job abgeliefert hat.
Geiles Album. Geile gitarrenorientierte Band. Sollte man haben.

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