Glass Casket - Desperate Man's Diaries


Review

Stil (Spielzeit): (Extreme) Death Metal (33:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Abacus/Soulfood (27.10.2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.myspace.com/glasscasket
Manchmal frage ich mich echt wo manche Leute so viel Zeit herhaben?! Als ob sie nicht schon genug mit BETWEEN THE BURIED AND ME zu tun hätten, veröffentlichten Gitarrist Dusty Waring und Schlagzeuger Blake Richardson vor gut zwei Jahren die erste Scheibe mit ihrer Zweitband GLASS CASKET, deren weitere Mitglieder Adam Cody (Vocals), Sid Menon (Bass) und Ian Tuten (Gitarre) sind. Daneben tourten GLASS CASKET in den letzten zwei Jahren regelmäßig und spielten sogar auf dem „New England Metal & Hardcore Fest" und dem „Hellfest". Wie dem auch sei, anscheinend gab es bei BTBAM momentan nicht so viel zu tun, und deshalb beglücken uns die fünf Freunde mit ihrem zweiten Full Length „Desperate Man's Diaries".

Wer einen Abklatsch von BETWEEN THE BURIED AND ME erwartet liegt allerdings komplett daneben. Chaos und cleaner Gesang findet man nämlich zum Beispiel überhaupt nicht. GLASS CASKET haben sich dem Death Metal verschrieben! Daneben hat es ihnen vor allen Dingen der Grindcore angetan. Denn „Desperate Man's Diaries" ist voll von Blast Beats, Sechszehntel-Geschredder, anspruchsvollen und schnellem Riffing und Soli. Die Band hat es auf diesem Album geschafft zwischen extremer Brutalität und Melodie eine zwar noch etwas wackelige aber solide Brücke zu spannen. Denn manche Soli, Licks und Sweepings, die dann doch wieder ein wenig an BTBAM erinnern, passen meiner Meinung nach zwar zum überwiegenden Teil aber nicht immer zu der restlichen düsteren Musik.

Zu diesem fast nicht nennenswerten Schönheitsfehler gesellt sich ein zweiter. „Desperate Man's Diaries" ist ab und zu etwas eintönig. Immer wieder werden dieselben Arten von Riffs ausgepackt und schnell durchgeknüppelt. Auf der anderen Seite zieht die andere Hälfte der Riffs durch ihre interessanten Wendungen und Ideen den Karren wieder etwas aus dem Dreck. Und auch die vielen schon oben erwähnten melodischen Einlagen, bei denen die Gitarristen richtig anfangen aufzutrumpfen, lassen mein Herz höher schlagen. Zu guter letzt gefällt mir auch der regelmäßige Einsatz von Doom Parts und Breakdowns.

Auf jeden Fall ist eins sicher: „Desperate Man's Diaries" ist ein gutes Death Metal Album, das hier und da seine Schwächen besitzt, aber für Extreme Death Metal Fans und Metalcore-Kids, die es etwas härter mögen, absolut zu empfehlen ist. Für die nächste Platte würde ich mir ein etwas abwechslungsreicheres Drumming und Death Metal Riffing wünschen. Bands wie THE BLACK DAHLIA MURDER machen es schließlich vor, dass man eine ganze Platte durchknüppeln kann und trotzdem nicht langweilig klingen muss.

Mehr Death Metal Reviews