Blind Tharm - Morbid Visions


Review

Stil (Spielzeit): Progressive Death Metal (37:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Tyntis Records (24.9.2007)
Bewertung: Eine Zumutung. [2/10]
Link: http://myspace.com/blindtharm

Zwei Brüder zwischen denen ein brennender Zickenkrieg im Gange ist und ein wenig schönes Cover mit einer halbentblößten Kriegerin von Luis Royo: Das kann ja etwas geben!
Für die Aufnahmen des Albums wollten sich die beiden Brüder Endre und Tyck nicht einmal persönlich treffen, sodass das Album in zwei Studios zeitgleich eingespielt wurde. Warum man es überhaupt aufgenommen hat ist mir immernoch schleierhaft und meiner Meinung nach hätten die beiden Trondheimer ihre Zeit sinnvoller verschwenden können.

Beide Geschwister tragen wenig überraschend den Nachnamen Tharm, der auch zunächst alleiniger Namensgeber der Band war. Aus einer Obsession  zu einer weltberühmten, aus Krefeld stammenden Metal-Band wurde dann irgendwann BLIND THARM - womit haben die armen und ohnehin schon genug gerügten Tolkienisten um Hansi Kürsch das nur verdient? - daraus und auf diesem knapp vierzigminütigem Sammelsurium mit dem Namen "Morbid Visions" finden sich neben einer Live-Aufnahme von 1998 nun altbekannte Stücke mit einem neuen Anstrich.
Zusammengewürfelt reihen sich hier unterschiedlichste Stücke und Stilrichtungen aneinander. Fröhliche und melodische Metal-Hymnen in Proberaumniveau mit gegrunzten Gesängen reihen sich an von Rap geschwängerte Crossover-Seitensprünge. Irgendwo ein buntes Solo, kitschige und epische Balladen mit Opernschmalz und Elektronikkrümeln werden wieder mit dem Grunzgesang verfeinert auf die dann Doom-Mehrtonner der alten Schule folgen, die allesamt blass, kraftlos und einschläfernd wirken.
Gemeinsamkeiten zwischen den Stücken lassen sich in der dünnen und bescheidenen Produktion finden, ansonsten wirkt das ganze wie eine faule Wundertüte. Einen waagerechten Daumen habe ich für das instrumentale "Lotus 2" und die Live-Version von "The Loss" übrig, in denen man ein paar moderate Gitarrenkunststückchen bewundern kann.
Was das ganze soll kann der interessierte Leser gerne die Norweger persönlich fragen. Ich weiß aber nicht wer auf dieses Album gewartet hat, aber selbst denen würde ich nicht zu einem Kauf oder Download raten. Ich zitiere frei den achten der insgesamt zehn Liedtitel: "Fucked". Setzen.

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