Bone Gnawer - Feast of Flesh




Stil (Spielzeit): Death Metal  ( 34:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Pulverised Records (24.07.09)
Bewertung: 6,5 / 10


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Hmm, da dürften die Freunde blutig-stumpfen Frohsinns zur Feier des Tages wohl mit einem Gläschen Wurstwasser anstossen... Als Intro: etwas Pig-Squealing  (es soll das Einzige bleiben...) und ab die Pest...
Das schwedisch-amerikanische Death Metal Projekt unter Goregrind-Einfluß um Kam Lee (MASSACRE), Rogga Johannsson (u.a. PAGANIZER), Morgan Lie (NAGLFAR) u. Ronnie Björnström (RIBSPREADER) zelebriert sein „Feast of Flesh" offenbar ganz im Stile alter Kannibalen-Schule. --- Oder doch nicht?

Wer bei gory Death als erstes an feinst Gehacktes von Cannibal Corpse denkt, liegt hier nämlich nicht ganz richtig; musikalisch geht's zwar gleichfalls ruppig und überwiegend schnell ans Werk... auch mit den dazugehörigen Tempowechseln, nur fallen die erstmal nicht so abrupt wie bei CC aus. Und sind nicht annähernd so häufig. Und überhaupt kommen hier die schwedischen Wurzeln sehr gut durch. --- Das macht die Knochennager um einiges eingängiger und weniger Nerven nagend. Aber auch weit weniger brutal. Zumal die Wurzeln sogar bis auf die thrashigen Ursprünge des Death zurückgehen. (Und das finde ich persönlich mal richtig gut.)

Gemessen an den typischen High-Tech Metzeleien wirken BONE GNAWER fast schon harmoniesüchtig. --- Wer sich nur fürs ganz Extreme begeistern kann, dürfte das „Feast of Flesh" deshalb tendenziell „zu soft" und spieltechnisch zu grob gehackt und langweilig finden. Wer sich eher in der gradlinigen Stockholmer Szene der 90er wohlfühlt, sollte mal hinhören.

Man kann an dem Schlachtfest nämlich seine Freude haben, sofern man sich denn nicht daran stört, dass man das Alles schon mal irgendwo gehört hat. (Aber dass das Haltbarkeitsdatum längst überschritten ist, stört beim Döner ja auch Keinen, oder?)
Und wenn man denn die entsetzlichen Texte ignorieren kann; denn trotz gelegentlichem Einsatz des Pitch-Shifters ist das Growling fragmentarisch leider erstaunlich gut verstehbar. „Entsetzlich" meint nicht die faktische Grausamkeit der Texte, die ist eher albern als provokant; entsetzlich ist vielmehr, dass erwachsene Menschen sich nicht zu blöde sind, so einen Bullshit zu verzapfen. Sei's drum... das Ding rockt allemal gut nach vorn und ist hochgradig bangtauglich. Und darum geht's ja.

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