Obscenity - Where Sinners Bleed


Review


Stil (Spielzeit): Death-Metal (44:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Armageddon (09.06.2006)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.obscenity.de

Seit 1989 zocken OBSCENITY bereits knallharten Death-Metal. Die aus Oldenburg stammende Kapelle hat sich für „Where Sinners Bleed“ zwar gut vier Jahre Zeit genommen, seit dem schon sehr guten "Cold Blooded Murder"-Album, aber wenn man sich das Endprodukt zu Gemüte führt, hat sich das Warten allemal gelohnt. Mit äußerster Präzision ballern sich die fünf Norddeutschen durch die Songs und überlassen nichts dem Zufall. 

Mit „Obsessed With Slavery“ wird der kleine Silberling eingeläutet und macht gleich klar, wohin die Reise geht. Hyperschnelle Gitarren, brachiale Vocals und das Druming kommt so schnell und präzise wie eine Stalinorgel. In knapp drei Minuten machen OBSCENITY dem Hörer deutlich, dass sie nicht mehr länger ein Geheimtipp sein wollen, sondern bereit sind, jede Musikanlage und jede Bühne nach allen Regeln der Kunst zu zerlegen und dem Erdboden gleich zu machen. 
Das Schöne an dem ersten Song ist, dass es mit unverminderter Härte weiter geht und dass dies erst der Anfang war für neun weitere, knallharte Death-Metal Songs. „Incomplete“, Cannibalistic Intent“ und „Return To Flesh“ – um nur einige zu nenne, knallen so dermaßen im Gebälk, da fehlen mir die Worte - Wahnsinn. Nun fällt es mir etwas schwer, einige Songs besonders hervorzuheben, da „Where Sinners Bleed“ wie aus einem Guss ist. Das Album macht so, wie es ist, Sinn. Es ist kompakt und lässt sich wunderbar vom Anfang bis zum Ende durchhören, ohne dabei irgendwelche Schwächen zu zeigen. Die Stücke sind allesamt gut arrangiert, haben Groove, der Sound ist brachial und variabel zugleich. Teilweise haut die Gitarrenfraktion komplett den ganzen Song lang voll auf´s Brett, aber es gibt genauso Stücke mit langsameren Parts, die grooven und gleichzeitig ordentlich Druck haben. Auch die Drums sind hammerhart und kreativ arrangiert, mit Blastbeats und allem, was das Metaler Herz höher schlagen lässt. Zu den Vocals kann ich nur sagen – Hut ab!! 

Abschließend nur noch so viel, „Where Sinners Bleed“ ist ein kompaktes, druckvolles und sehr gutes Death-Metal Album. Damit sind wir Metalfans um eine Perle reicher geworden. Die Wartezeit hat sich also in jedem Fall gelohnt und lässt auf eine baldige und ausgedehnte Tour hoffen. Ein paar Tourdaten stehen zwar schon fest, aber das muss noch mehr werden – hehehe!