Forporgent - Forporgent (mcd)




Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (27:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Düsterwald Produktionen (11.08)
Bewertung: 5 / 10


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FORPORGENT sind deutscher Melodeath. Wie knapp 99 von 100 Kapellen als Coverband gestartet, ist man mittelerweile auf der Suche nach einem Weg, ARCH ENEMY, IN FLAMES und anderen gecoverten Nordeuropäern etwas aus dem Weg zu gehen.
Was sich allein schon deshalb gut liest, weil es ein Stück weit Eigenständigkeit verspricht.
Man kann attestieren, dass die (damals noch) fünf Unterfranken das auf der EP  ---die erstmals November 08 in kleiner Auflage erschien und zwischenzeitlich nachgepresst wurde--- auch ganz ordentlich hinbekommen haben.

Dabei findet jene Suche nach dem eigenen Weg vor allem auf sehr hohem spieltechnischem Niveau statt. Was angesichts des unterstellten Alters der Mucker (wenn man denn den Bildern trauen darf) noch erstaunlicher ist... Sie sind so gut, sie dürften beim ersten Mal noch auf allen Vieren in die Musikalienhandlung gekrabbelt sein...

Andererseits ist die Suche (was bei dem Alter dann aber nicht verwundert) sicher nicht abgeschlossen. Den Stücken fehlt es einfach noch an Konturen und Wiedererkennungswert. Es wird ordentlich, aber nicht blind drauflos geschreddert, viele melodiöse Pirouetten gedreht, insbesondere die Kurzsoli sind nicht ohne, und der (inzwischen geschasste) Sänger grunzt und brüllt, wie es sich gehört und bewegt sich in einer erstaunlich dunklen Wolke aus Wut...

Aber mal abgesehen von dem Höhepunkt „Any Time", das sich zeitweise in halbballdeske Bereiche vorwagt und sich (wieder-) erkennbarer Strukturen erfreut, werden hier noch zu viele gute Ansätze ungenutzt liegengelassen... Die Stücke kommen, man nickt hier und da anerkennend, und sie gehen, ohne dass man sie groß vermissen würde.

Dass gilt leider auch für die beiden neuen Tracks, die sich auf der mir vorliegenden, gebrannten Promo-CD befinden und einen Ausblick auf das Debütalbum darstellen: Gitarrist Tobias hat nun auch den Grunzpart übernommen. Und obwohl nach meinem Gefühl der Melodieanteil zurückgefahren wurde, und die Musik sich eigentlich aggressiver anfühlen sollte, wird sie durch den tiefergelegten Gesang eher zahnloser.