Hyra - Seek For Salvation


hyra_seek_for_09

Stil (Spielzeit): Techdeathmetal (55:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Sweet Poison rec. (09)
Bewertung: 4,5/10

Link: http://www.myspace.com/hyra8

 

Die Biographie von HYRA liest sich fast genauso, wie die vieler anderer Bands. Einige Musiker beschließen eine Band zu gründen, um etwas musikalisch Neues zu kreieren. Man hat am Anfang diverse Probleme, die richtigen Mitstreiter zu finden. Hier und da werden Musiker ausgetauscht, oder aber auf die anfänglich gebrauchte dritte Gitarre wird verzichtet. Wie gesagt, die Biographie liest sich aber nur ‚fast‘ wie die anderer Bands. HYRA bestehen aus sieben Mitgliedern. Zum ersten wird neben dem klassischen Line Up, bestehend aus zwei Gitarren, Drums, Bass und Gesang auf einen zweiten Sänger gesetzt. Dann kommt noch ein Percussionist hinzu. Richtig gelesen. Naja gut, seid SLIPKNOT nichts Neues mehr. Aber in dieser Art von Musik? Denn hier kommt aus den Boxen knallharter und auf höchstem Niveau technisch versierter Deathmetal geballert, der aber manchmal mit SLIPKNOT Riffs beginnt. Mehr kann man auch fast nicht über HYRA in Erfahrung bringen, außer man ist der italienischen Sprache Herr, was ich leider nicht bin, denn sämtliche Seiten sind eben in dieser  Sprache geschrieben. Schade eigentlich, da diese Band für Interesse sorgen dürfte.

Die sieben Jungs aus Italien zollen mit „Seek for salvation" ihren Helden, wie MORBID ANGEL, DEATH, PESTILENCE Tribut. Und die Sprache des Deathmetals versteht ja, Gott sei Dank, jeder. Es erwarten einen stampfende, aber auch vertrackte Rhythmen, à la DEATH, unheimliche Blastbeatgewitter oder treibende Doublebassläufe, wie von MORBID ANGEL praktiziert, geschickte Breaks, Angst einflößende Grunts, wie zu alten KATAKLYSM-Zeiten, und immer wieder einen furzigen sphärischen Bass, den man sonst so nur von älteren PESTILENCE kennt. Nach einem kurzen Intro, denkt man, es geht los. „Last breath" ist aber eine Art zweites Intro. Sorry, aber wer braucht zwei Intros hintereinander? Danach wird bei den zwei Songs „Depression/Regression" und „Let the dead bury the dead" gezeigt, wo der Hammer hängt. Dann folgt mit „No mercy" eigentlich wieder ein ordentlicher Kracher, wenn das nicht auch mit einem Intro beginnen würde. „Coward" holzt dann locker vor sich hin. „Lord Belial" beginnt auch mal wieder mit einem Intro, diesmal mit leicht abendländischem Flair, was hier aber auch Sinn macht, da das im gesamten Stück beibehalten wird. Lieder acht und neun können einem dann weitere Nackenschmerzen bescheren. Denn bei „Can't believe" ist vorweg erstmal wieder ein Intro, diesmal ein schön eingespieltes Keyboard. „Seed of brutality" gibt dann nochmal alles. Und selbst beim letzten Stück „I hate" lassen es sich HYRA nicht nehmen, nochmals mit einem Intro zu beginnen, bevor der Rausschmeißer nochmal alles gibt.

HYRA spielen technisch perfekten Deathmetal, keine Frage. Da sie das Album auch selbst produziert haben, lässt natürlich leider auch ein wenig die Qualität zu wünschen übrig, das ist aber nicht das Hauptmanko, was HYRA haben. „Seek for Salvation" klingt leider nicht, als sei es ein Album einer neuen Band. Vielmehr klingt es nach einer Art Sideprojekt, bestehend aus SLIPKNOT, MORBID ANGEL, KATAKLYSM und PESTILENCE-Musikern, die einfach schnell eine Mixtur aus ihren Stücken geschrieben haben. HYRA verpassen es leider, ihrer Musik die eigene Note zu verpassen, wenn sie das schaffen, sollte man definitiv auf sie zurückgreifen und reinhören. Bleibt abzuwarten, was das nächste Album bringt.

 

 

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