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Die Brut dieser Wut kommt aus Finnland. Obwohl Brut hier gar nicht so angemessen ist, da SURVIVORS ZERO zwar erst in ihrem dritten Lebensjahr, aber als Musiker nicht mehr die allerjüngsten Hasen sind. Der Mann am Mikrofon tönte vorher für DEATHCHAIN, der andere Mann am Tieftöner war bei den Waldschraten von FINNTROLL und der Trommler kommt aus dem Hause IMPALED NARAZENE.
Bei dem Titel des Openers ist der Name Programm: „Embrace The Inferno". Ein wunderschönes Nackenbrecher-Riff gibt den Kick-Start, bevor ein kleiner Breakdown das Tempo herausnimmt. Beim Chorus vereinen sich das düstere Growling und die melancholische Gitarrenharmonie zum Aufscheinen von Schwarzlicht in der Dunkelheit. Diese Art melodischer Schwermütigkeit erinnert mich doch gleich an INSOMNIUM. Doch der „Lucifer Effect" legt dann in seiner Eröffnung ein Gitarrengeschrubbe an den Tag, als ob ein Vulkan voller Blei ausbricht. Die einzige Lockerung dieser Bürde verspricht ein kleines Solo, bevor man im folgenden Song eh aufgeweckt wird, da dieser mit einer Knüppelei startet, als ob erzkonservative, fundamentalistische Katholiken hinter der Truppe her wären.
Sogar ein Klavier-Intro haben SURVIVORS ZERO zu bieten, das „I Bury Them Deeper" einleitet. Allzu viel Spielereien um das tödliche Hauptgerüst haben die Finnen nicht aufgebaut, was aber auch gar nicht nötig ist. „I Am The Gun" hat noch den besten Mit-Summ-Faktor, bis dann im folgenden Song wieder ultra-brutal der Startschuss fällt. Viel mehr muss man da gar nicht sagen.
Warum SURVIVORS ZERO ihr Album 999 in römischen Ziffern nennen ist mir nicht bekannt, außer dass es eine höchst anspruchsvolle Verdrehung teuflischer Hinweise sein könnte. Musikalisch zwischen der stumpfen, finnischen Brutalität von SOTAJUMALA und melodischen INSOMNIUM hält die Bande die Balance zwischen Härte und Harmonie sehr gut. Als kleines Manko empfinde ich die wenigen Hooklines, wobei man das bei solch schweren Geschützen sowieso nicht voraussetzen sollte. Düstere Gedanken in Hartwurstpelle werden in gut gespieltem, melodischen Krach dargeboten, der zumindest mein metallenes Herz höher schlagen lässt.
Stil (Spielzeit): Death Metal (37:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Hellfest/Universal Music (11.09.09)
Bewertung: 8,5/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."