Blood Has Been Shed - Spirals / Novella Of Uriel


Review

Stil (VÖ): Death Metalcore (31.01.05)

Label/Vertrieb: Roadrunner Records/Universal

Bewertung: Anstrengend, untypisch und doch sehr intensiv

Link: www.bloodhasbeenshed.com

 
Blood Has Been Shed werden erst jetzt, im nachhinein, Popularität einfahren. Denn: Die vierköpfige Combo aus Connecticut, New England/USA, setzt sich unter anderem aus Sänger Howard Jones und Drummer Justin Foley zusammen, die längst die Metalcore-Oberabräumer Killswitch Engage zu ihren Hauptbrötchengebern zählen. Doch vorher schon brachten die Herren mit ihrer Erstband das Debut „Novella Of Uriel“ (2001) und später, parallel zum Killswitch-Rummel, den Nachfolger „Spirals“ (2003) heraus. Roadrunner wittert wohl die Chance eines verspäteten Frühlings und veröffentlicht nun diese beiden Alben als Re-Release auf EINER CD. Nur leider bezweifle ich, dass das, was bisher sicherlich nicht zum Standard-Repertoire eines Metalcore-Puristen gezählt hat, es heute tun wird. „Spirals“/„Novella Of Uriel“ – ich nenne die Alben in einem Atemzug, da sie sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden – klingt viel zu weird und komplex als das man frei dazu moshen könnte. Auch wenn die CD freilich einige kantige Parts bereithält. Insgesamt ist Blood Has Been Shed eine experimentelle, wenn nicht gar noisige Band. Auf einer breit angelegten Spielwiese wird mit Off Beats, progressiven Rhythmen, zermürbenden Riffs, hohem Aggro-Level, verqueren Melodien und allerlei psychedelischen „Gimmicks“ jongliert: über Geigen, Dudelsack und Glockenspiel sollte man sich also nicht wundern. Alles zusammen ergibt ein nervenzerfetzendes Ganzes. Pate standen eindeutig Meshuggah mit ihren abgedrehten Rhythmen, Obituary’s Death-Metal-Grooves kleben an jeder Riffwand, morbide Gitarrenläufe eines Chuck Schuldiner (Death, R.I.P.) sowie das Grindpensum der frühen Carcass hinterließen ebenfalls ihre Spuren im BHBS-Sound. Keine leichte Kost also; Hits oder eingängige Parts sucht man eh vergebens. Und da Howard Jones abseits von Killswitch Engage auch nicht mit aufpolierten Refrains schläft, stellt sich fast die Frage: Für wenn ist diese CD eigentlich geeignet? Sicherlich nicht für Fans typischen Metalcores. Wer ein dickes Nervenkostüm besitzt und die Geduld hat 25 sperrige Tracks zu durchbrechen, der könnte Gefallen an „Spirals“/„Novella Of Uriel“ finden. Denn mit jedem Hörgang wird das verschrobene Werk besser…

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