Maleficio – Go To Hell



Stil (Spielzeit): Melodic Death/Black Metal (35:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Apollon/Painkiller Rec. (13.10.09)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.myspace.com/maleficiotheone
 

MALEFICIO haben einiges schon hinter sich in ihrer zwanzigjährigen Bandgeschichte. Es gibt nämlich eine Latte von um die achtzehn Demo-Scheiben, die von den Schweden produziert wurden, bis sie endlich bei einem Label Unterschlupf gefunden haben. Anscheinend haben sie nie aufgegeben, auch wenn sich das Personal-Rad des Öfteren gedreht hat. Deshalb können sie uns jetzt ihr zweites Album liefern, das mit seinem Imperativ-Titel etwas die Fuck-You-Attitüde anzeigt.

Der Opener „You Are Dead" steht ebenso nicht unbedingt für gutes Zureden und das sägende Riffing hat einen deutlichen Schwärze-Einschlag. Wenn einem aber im folgenden Song aus tiefster Überzeugung „Go To Hell" permanent entgegengegrunzt wird, muss man wohl seine Kappe nehmen und ins Fegefeuer latschen.
Doch nach zwei Brechern mit ruppigem Sound wandeln die Lead-Gitarren plötzlich auf folkig angehauchten Pfaden. Neben wohlklingenden Melodien wird zwischendurch ordentlich das Hackbrett geschrubbt, so dass nicht eine vollständige Verwandlung der Stilrichtung passiert. Unter anderem bei dem leicht unfreundlichen Titel „I'll Piss On Your Corpse" fallen mir hinsichtlich des schweren Axtklangs AMON AMARTH ein, die in ihren alten Tagen, als ihre Platten noch nicht so glatt produziert waren, ähnlich auf die Pauke hauten.
Wie die Besessenen häckseln die Schweden abschnittsweise in „Fortress By The Crystal Line" alles nieder, bevor sie wieder in urigen Melo-Death verfallen. Dafür sorgt der folgende Track mit einem beschaulichen Klampf-Intro für Verschnaufpause, ebenso wie der Rest des Stückes, welches im Midtempo plötzlich leicht trübsinnigen klaren Gesang offenbart. Die Jungs haben immer wieder kleine Überraschungen auf Lager. Der „normale" Gesang ist nicht überirdisch gut, aber auf seine Weise in Death Metal-Gefilden dieser Art okay.

Kein Wunder, dass MALEFICIO schon vor knapp zwanzig Jahren angefangen haben mit ihrer Musik. Denn in diese Ecke passen sie wunderbar – die Anfänge des melodischen Death Metal, der hier noch mit Anleihen aus der folkigen, schwarzen oder thrashigen Ecke angerichtet wird. Harmonien aufgesattelt und ab geht es auf die Fresse. Die Anstrengungen über die Jahre hinweg haben sich also gelohnt. Wer sich gern mit älteren IN FLAMES, AT THE GATES oder ähnlichem auseinandersetzt, könnte hier mit etwas neuem fündig werden.

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