Coldspot – Heldenlos



Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (37:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Oktober 2009)
Bewertung: 4/10

Link: http://www.coldspotmetal.de
http://www.myspace.com/coldspotmetal
 

Noch nicht allzu lange im metallischen Geschäft sind COLDSPOT aus Bonn, die sich nun der Hartwurstszene hingeben wollen. So setzte sich die mit der Zeit zum Quartett angewachsene Truppe auf den Hosenboden und bastelte ihr erstes Album zusammen.
Mit einem alt-thrashigen Einstieg geht es im ersten Song um die Stadt Jerusalem. Sowohl dieser Inhalt über die umkämpfte, ewige Stadt, als auch andere Geschichten über Soldaten, Vergewaltigung und ähnliches, zeigen den sozialkritischen Anspruch, der hinter den Lyrics der Rheinländer steckt.

Als Rezeptur verwenden COLDSPOT klassische Thrash-Elemente und melodisches Todesblei, das an manchen Stellen entfernt an die nordische Schule erinnert oder ebenso altbewährt wie bei BOLT THROWER klingt. Doch so hoch greifen sollte man noch nicht.
Soundtechnisch kann zwar das Argument der Eigenproduktion angebracht werden, doch auch in diesem Bereich habe ich schon bessere Klangbilder erlebt. Die Drums klingen etwas hölzern, vor allem die Snare, und der fehlende Druck lässt den Spannungsbogen recht schnell versacken. Hinzu kommt, dass der klare Gesang doch meist nicht überzeugend herüberkommt. Die gutturalen Laute sind in Ordnung, doch sobald es in harmonischere Gefilde geht, geht die Harmonie flöten. In der leider relativ unspektakulären Ballade „Fly Away" lassen sich die Vocals noch ertragen, doch sonst liegen diese des Öfteren neben der Spur.
Die Bonner Burschen wählen nicht nur einen Mix der Einflüsse, sondern auch textlich legen sie sich nicht auf eine Sprache fest. Sie wagen nicht unbedingt größere progressive Experimente, doch eine gewisse Abwechslung in Tempo, Rhythmus und Brutalitätsgrad ist durchaus gegeben. Allerdings fliegen ein paar reizlose Soli und mehrere Songs einfach vorbei, ohne einen schweren Fußabdruck zu hinterlassen. Dazu kommt der teilweise an den Nerven zerrende Gesang, so dass außer einigen netten Riff-Ideen und Einzel- und Doppel-Leads, die nicht riesiges Aufsehen erregen, leider nicht allzu viel übrig bleibt. Für ein Erstlingswerk ist es okay, doch kann man an verschiedenen Baustellen noch einiges weiterarbeiten.

Mehr Death Metal Reviews