Manuel

"Größtenteils harmlos."


Als das letzte Jahr zur Neige ging, brach ein musikalisch-kalter Sturm über uns herein: Aus Sachsen-Anhalt schleuderte eine Horde dunkler Gesellen ihr zweites Album der Welt entgegen. Dieser auf einen Silberling gepresste Hass faszinierte, und so fragten wir bei ASCENSION nach. Erfahren haben wir, was die „Toten der Welt" sind, dass Black Metal verstören sollte und einiges mehr.

Nicht nur Jesper Strömblad oder Marco Aro könnten dem werten Leser bekannt sein. THE RESISTANCE besteht aus fünf Schweden, die zwischen IN FLAMES und GRAVE in diversen anderen Bands schon einige Erfahrungen gesammelt haben.
Bevor ein komplettes Album demnächst rauskommt, gibt es hier sechs neue Songs plus vier schon veröffentlichte auf die Ohren. Und das kann eine harte halbe Stunde sein.


In Schweden lebt ein "Reaper" – und nein, hier ist nicht der Cover-Schnitter von CHILDREN OF BODOM gemeint. Dieser Sensemann war einstmals bei DISSECTION und in diversen anderen Bands und hat ein paar Könner um sich geschart, die eine Spur derber sind als obige Finnen.


Eigentlich war das Album schon vor über zwei Jahren fertig. Und doch erreicht es uns erst heute. Manchmal sind die Wege lang, im Untergrund. Seit Ende der Neunziger prügeln sich die Münchner durch die Bühnen des Thrash und haben nun schon fünf Alben im Rucksack, die sie unter wechselnder Besetzung eingespielt haben. Da die Eigenregie-Anstrengungen Aufmerksamkeit erregt haben, darf die Truppe heuer unter den Fittichen eines Labels mit drei Bonustracks das letzte Album mit einem größeren Radius unters Volk streuen.


VHOLDGHAST ist eine schwedische Mixtruppe von Todesmetallern, die angeblich seit über zwölf Jahren nach ihrem Sound gesucht und diverse Demos später nun endlich ihr Debüt zusammengezimmert haben. Dabei zocken sie noch in diversen anderen Death-Kapellen wie z.B. VOLTURYON, SYN:DROM oder ehemals IN MOURNING. Anfänger sind es also keinesfalls.


Er war vor 30 Jahren einmal in der Punkband GESOCKS. Später dann hieß die Truppe um ihn BLEIBENDE SCHAEDEN. Nun wandelt Fin Gren auf Solopfaden durch die Welt und singt uns auf seinem Debütalbum mit Selbstironie und gemütlichem Rock Vieles über die Liebe vor. Dabei ist und bleibt er ein selbsternannter „Prolet-Poet", wie er es treffend im Opener bemerkt.


MOMENTUM starteten vor zwölf Jahren als extremes Metal-Projekt, es dauerte drei Demos und EPs, bis das Debüt fertig war. Im Laufe der Zeit wandelten sich die stilistischen Interessen und man könnte es auch irgendwas mit „Post-..." nennen. Simpel ist es nicht unbedingt, wie schon die isländischen Kollegen von SOLSTAFIR vormachten. Direkt vergleichbar mit diesen klingt die Scheibe aber auch nicht.


Paris ist die Stadt der – richtig – bösen Musik. Ob es AOSOTH ist oder TEMPLE OF BAAL, in Frankreichs Hauptstadt rumort es heftig, und Mitglieder der eben genannten Bands spielen auch bei THE ORDER OF APOLLYON mit. Vor fünf Jahren warfen sie uns ihren ersten blutigen Happen hin, mit größtenteils neuer Besetzung haben die Burschen nun erneut einen deftigen Eintopf vorbereitet.


Schon vor fast neunzehn Jahren trafen sich zwei finnische Brüder mit zwei anderen Musikern und gründeten eine Coverband. Wie es dann so passiert, schreibt man seine eigenen Lieder, presst ein paar Demos und acht Jahre später ist das Debüt fertig. Gleich nachgelegt gab es dann eine große Pause, doch nun zeigen die beiden Brüder mit neuen Kollegen, dass sie noch Ideen für ihre Musik haben. Und diese habe ich mir angehört.


Schon der Bandname zaubert mir zunächst ein Grinsen ins Gesicht – als ob hier jemand einen bösen Troll aus "Herr der Ringe" verballhornen will und dabei seine Gitarre in der Garage stimmt. Auch der Labelname und ein Hinweis im weltweiten Netz zeigen an, dass die angeblichen Norweger, die in Berlin leben, die Sache mit dem Black Metal nur teilweise ernst nehmen.

Irgendwo im Westerwald hausen ein paar wilde Typen, die seit einigen Jahren dem Winter, dem Tod, der Dunkelheit und ähnlichem mit harten Tönen huldigen. Ich muss gestehen, dass ich bisher noch nicht mit deren Mucke in Berührung kam, was ich schade finde, wie man an obiger Bewertung sieht. Solch ruppigen, vor Kraft strotzenden Death Metal aus deutschen Landen bekommt man nicht jeden Tag zu Gehör.


Gar nicht so einfach ist es, etwas über die Düsterheimer aus Sachsen-Anhalt herauszufinden. Eine Homepage gibt es nicht und soziale Netzwerke oder andere Quellen geben auch nicht viel her. Mysteriös.
Wenn aber am Heiligabend ein Album mit dem Titel „The Dead Of The World" veröffentlicht wird, reicht das als Statement.


Aufgemerkt, es gibt Geschnetzeltes aus Griechenland. Athener Gottessklaven zocken seit einigen Jahren Metalcore, der nicht immer simpel durchs Gehör flutscht. Nun sind sie mit ihrem zweiten Album fertig geworden.

Im Bergischen Land, da ist was los. Auch wenn die Burschen von OBSCURITY schon seit Ende der Neunziger mythische Geschichten erzählen, werden ihre rauen Klänge noch immer an internationalen Größen gemessen. In der Werbung angekündigt als Anwärter auf den Platz eines „Top-Albums" soll die siebte Studio-Scheibe nun die Massen begeistern.


Schon seit über zwanzig Jahren im Geschäft sind die Iren von CRUACHAN. Das letzte Album vor drei Jahren ging an mir vorüber, doch zuvor überzeugten sie mit einer starken Mischung aus landestypischer Folklore und Black Metal. Genau dies setzen sie auf der aktuellen siebten Scheibe fort.


Vor drei Jahren servierte uns Hoest aus dem hohen Norden ein kaltes Album mit hochkarätigen Gastmusikern und einem überraschend coolen Banjo-Teil. Dieses Mal halfen einige der Live-Musiker der Ein-Mann-Band aus, welche sonst völlig alleine musiziert.
Nun hat der Norweger aus Bergen sein sechstes Album in die Welt hinaus geschickt. Auf dass es uns allen ein bisschen kälter werde.


"IN LOVE YOUR MOTHER" könnte am Ende eines Briefes stehen. Doch mit diesem Gruß wendet sich dieses Mal ein Schweizer Trio an die Öffentlichkeit. Auf ihrem Debüt-Album "The Great Ape Project" warnen sie – wie eine gute Mama – vor der bösen Welt. In ihrem Sound verknüpfen die Burschen Hardcore unter anderem mit Klassik und Jazz. Zurück von einer Tour erzählten sie uns wie es war, was ihre harte Musik mit Affen zu tun hat und vieles mehr.

Dinslaken liegt im Ruhrpott. In dem vom Bergbau geprägten Gebiet leben fünf Typen, die sich nicht den Staub von der Hose klopfen wollen, sondern sich darin suhlen. Übertragen auf die Musik bedeutet dies, dass sie Spaß daran haben, deftiges Todesmetall zu basteln. Als sie an den Punkt kamen, an dem alle Songs fertig waren, ging es nicht mehr weiter – das Debüt-Album musste hinaus. Hier ist es.

USURPRESS sind vier Jahre alt und kommen aus Schweden. Da überrascht es nicht, dass sie mit Death Metal zu tun haben. Mit Hilfe diverser Split-CDs und ähnlichem wurde schon eifrig Material an die Öffentlichkeit gebracht. Und mit „Ordained" darf man nun ihren zweiten kompletten Rundling belauschen, der einem die Ohren mit Dreck durchpustet.


Anfang der Neunziger war es in Norwegen sehr dunkel. Da entdeckten MYSTICUM im Genre Black Metal, dass man mit Hilfe von Industrial-Klängen die Sache revolutionieren könnte – und taten dies. Auch wenn ich ganz ehrlich gestehen muss, dass das zunächst an mir vorbeiging. Vielleicht liegt das auch an der Zeitspanne von 18 Jahren, die es dauerte, bis das Trio sich nun wieder zusammenraufte und uns sein zweites Werk präsentieren möchte.

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