Shrinebuilder - Shrinebuilder Tipp



Stil (Spielzeit): Doom & so (29:45)

Label/Vertrieb (VÖ): Neurot Recordings / Cargo (02.10.09)
Bewertung: 8,5 / 10

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Wären wir beim Skat, es wäre ein „Grand mit Vieren“.  SHRINEBUILDER sind ganz neu und ewig lange im Geschäft. Es sind namentlich Scott Weinrich, Scott Kelly, Dale Crover und Al Cisneros. Da könnten Einem also Bandnamen wie ST. VITUS, THE OBSESSED, NEUROSIS, MELVINS, NIRVANA, FANTÔMAS, OM und SLEEP einfallen. Mehr Kult ist wohl kaum möglich… Und der Bandname offenbar programmatisch gemeint.

Denn der Abkömmling o.g. Doom- / Sludge- / etc.-Legenden lässt zum einen gut erkennen, wo er herkommt; zum anderen aber ist es dem Vierer gelungen, etwas sehr eigenes auf die Beine zu stellen, das durchaus eine Grundsteinlegung für einen Schrein der Verehrung darstellt. Zumindest ist das in drei Tagen eingespielte Experiment nicht als einmaliges Projekt zu betrachten.

Einmalig ist da eher schon diese interessante Mischung aus tonnenschweren, klassischen Doomriffs und extrem relaxten, wie mal so eben kurz dahingejammt scheinenden, sanften und leicht psychedelischen Parts… die auch schon die Regie eines ganzen Stücks (Blind for All to See) übernehmen können. Dann muten die Schreinbilder an, als wäre Nick Cave ins Metal Lager gewechselt. (Womit allerdings keine Nähe zu METALLICAs Cover vom „Loverman“ behauptet sein soll.)

Gerade diese Lässifkeit & Coolness macht die eigentliche Stärke von „Shrinebuilder“ aus… und während ich bei dem ersten Stück noch rumquengel, dass „Wino“ nicht die alleinige Kontrolle übers Micro hat… im Gegenteil: seine charismatische Stimme spielt ganz klar nur die „zweite Geige“… erweist sich das im Verlauf als genau richtig.

Die vier Nummern der Promo-CD (es fehlt das letzte und längste Stück: Science of Anger, ist in o.g. Spielzeit aber mit drin) überzeugen allesamt durch Atmosphäre, individuelle Höhepunkte und ausgefeilte Spannungskurven, die, wie gesagt, wie aus dem Ärmel geschüttelt klingen.

Da auch der Sound sehr rustikal gehalten ist, hat man beinah das Gefühl einer Live-Session beizuwohnen. Sehr lebendig. Sehr geil. Sehr empfehlenswert für Freunde o.g. Bands und Freunden von Nick Cave, die keine Metall-Allergie haben. Hier beginnt tatsächlich jemand, sich einen Schrein zu errichten…

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