Doom / Sludge Metal Reviews
Doom und Sludge Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Asphodelus - Sculpting From Time Tipp
ASPHODELUS können sich mit “Sculpting From Time” noch einmal steigern - dabei war der Vorgänger schon sehr gut. Stilistisch bleiben sich die Finnen natürlich treu, ASPHODELUS klingen nach wie vor, als wären sie in den 90ern in einer englischen Gruft eingeschlafen und heute wieder aufgewacht.
Eremit - Wearer Of Numerous Forms Tipp
EREMIT ist ein Trio aus Osnabrück, das auch manchmal zu zweit oder zu viert unterwegs ist. Die Band kreiert ihren ganz eigenen Doom-Sludge-Stil, auch andere Einflüsse sind immer wieder zu hören. Überlange Songs? Auf jeden Fall. Hypnotische, sich wiederholende Riffs? Und wie. Die Band macht alles im DIY-Stil und hat als logische Konsequenz vor geraumer Zeit ein eigenes Label gegründet, das „Drei Gleichen“ heißt.
Earthbong - Proceed As One (EP)
Für diejenigen, die noch nichts von EARTHBONG gehört haben, ja, lustiger Bandname. Und der verrät eigentlich auch direkt, was einen erwartet: langsamer Stoner Doom Metal. Das Trio aus Kiel scheint extrem kreativ zu sein, besteht die Band doch erst seit 2018, veröffentlicht 2023 aber mittlerweile schon ihr drittes Album „Church Of Bong“. Um die Wartezeit zu überbrücken, gibt es vorher noch schnell eine Tape-EP, die „Proceed As One“ heißt, aber nur zwei Songs beinhaltet und trotzdem auf knapp 20 Minuten Spielzeit kommt.
Mantar - Pain Is Forever And This Is The End Tipp
MANTAR-Fans müssen sich “Pain Is Forever And This Is The End” sicher ein paar Mal anhören, bevor sie das neue Album für sich erschließen können. MANTAR klingen das erste Mal in ihrer Karriere deutlich anders als zuvor. Bisher gab es höchstens kleine Korrekturen am Sound, eher Verdichtungen der Trademarks. Jetzt kommen neue Elemente und ein neuer Ansatz beim Songwriting auf die Hörer:innen zu.
Ophis - Spew Forth Odium
Wer tonnenschweren, finsteren Death-Doom-Metal mag, kann sich freuen: Die Hamburger Band OPHIS hat mit “Spew Forth Odium” nach vier Jahren ihr fünftes Album veröffentlicht. Trotz Besetzungswechsel bleiben sie ihrer bewährten Linie treu und machen das, was sie am besten können.
Eremit - Bearer Of Many Names Tipp
Ein Eremit ist jemand, der mehr oder weniger abgeschieden von den Menschen lebt, und so ähnlich muss es sich auch für das aus Osnabrück stammende Trio EREMIT anfühlen. Die Jungs haben dieses Jahr ihr bereits drittes Werk „Bearer Of Many Names“ veröffentlicht und sind dabei immer noch nicht jedem bekannt. Völlig zu Unrecht! Wobei, die Musik von EREMIT ist wirklich schwer verdauliche Kost ...
Swallow The Sun - 20 Years Of Gloom, Beauty and Despair - Live In Helsinki (2CD/DVD)
Der Unterschied zwischen einem Studioalbum und einem Live-Album? Ganz einfach, wenn es nach SWALLOW THE SUN-Sänger Mikko Kotamäki geht: „The main difference between a recorded album and a live album is that the live album is played and recorded live.“ Und ja, dieses einleuchtende Zitat stammt tatsächlich aus dem offiziellen Promotext des neuen Live-Albums der finnischen Doom-Pioniere. Verziehen sei das charmante Statement dem Quintett allemal, schließlich hält "20 Years Of Gloom, Beauty And Despair – Live In Helsinki“ was es verspricht.
Eyehategod - A History Of Nomadic Behavior Tipp
EYEHATEGOD sind schon ein Phänomen: Mehrmals aufgelöst und wiederbelebt, liefern die Südstaaten-Jungs beinah regelmäßig unregelmäßig – mit vielen Jahren Pausen zwischen ihren Werken – fies-geniale Alben und konnten trotzdem nie den Status einer Underground-Band hinter sich lassen.
Culted - Nous
CULTED lassen mit ihrem neuen Album “Nous” einen echten Brocken auf uns los. Ein Mix aus Industrial, Doom, Sludge und Drone kann eh keine einfache Sache sein, aber die schwedisch-kanadische Band lotet hier wirklich alle Möglichkeiten aus, unangenehm zu klingen. Laut Promotext ist “Nous” von persönlichen Krisen und extremen Erfahrungen geprägt. Genauso klingt das Album.
Pallbearer - Forgotten Days
Die Amerikaner von PALLBEARER sind zurück. Mit ihrem neuen Album "Forgotten Days" geht das Quartett zurück zu seinen Wurzeln und präsentiert in 53 Minuten schwermütigen, staubtrocken produzierten Heavy Metal, der perfekt zum Herbst passt.
Tomorrow's Rain - Hollow Tipp
Es ist kaum verwunderlich, dass ich von TOMORROW‘S RAIN aus Tel Aviv noch nie gehört hatte. Vor Kurzem haben sie mit „Hollow“ gerade einmal ihr Debüt auf die Doom-Welt losgelassen und doch strotzt es vor Gastauftritten großer Namen – da wird man nicht nur neugierig, sondern auch ziemlich erwartungsvoll.
Mantar - Grungetown Hooligans II (EP)
Schon einmal etwas von L7, MAZZY STAR oder MUDHONEY gehört? Ja? Nein? Der Autor jedenfalls nicht. Und so erfüllt "Grungetown Hooligans II“ zumindest schon einmal einen Zweck. Das deutsche Duo MANTAR lädt zu einem Trip in die Vergangenheit und dürfte somit so manchem Hörer ein Stück Musikgeschichte näher bringen. Denn auf "Grungetown Hooligans II“ tummeln sich zusätzlich zu den oben Genannten auch noch 7 YEAR BITCH, SONIC YOUTH, THE JESUS LIZZARD und BABES IN TOYLAND.
Lord Vigo - Danse De Noir
Zugegeben, Doom Metal ist nicht unbedingt meine Baustelle. Oft zu schleppend, zu vertrackt und zuviel Katzengejaule statt kraftvoller Metal-Vocals. Bei Epic Doom mache ich gerne mal eine Ausnahme: Das 2018 erschienene „White Horse Hill“ von SOLSTICE gehört zum Besten, was das letzte Jahrzehnt musikalisch hervorgebracht hat. Und auch die deutschen episch/melodischen Doomer LORD VIGO haben’s drauf und präsentieren mit ihrem neuen Album „Danse De Noir“ ein kreatives und facettenreiches Brett, das auch soundtechnisch zu überzeugen weiß.
My Dying Bride - The Ghost Of Orion Tipp
Es hat sich einiges getan bei MY DYING BRIDE. Und einiges davon hätte die Veröffentlichung des 14. Albums „The Ghost Of Orion“ verhindern können: Gitarrist und Gründungsmitglied Calvin Robertshaw steigt (wieder) aus. Drummer Shaun Taylor-Steels verlässt die Band ebenfalls. Und Sänger Aaron Stainthorpe nimmt sich eine lange Auszeit mit ungewissem Ausgang, als seine kleine Tochter an Krebs erkrankt.
Walk Through Fire - Vår Avgrund
Schweden ist eine der Wiegen der modernen Metalszene. Allen voran die Stadt Göteborg, deren Melodic-Death-Metal-Szene wegbereitend für Bands und Künstler aus aller Welt war und ist. Dabei kann es passieren, dass gerade kleinere Bands anderer Subgenres, die Göteborg ihre Heimat nennen, schon mal übersehen werden. So wundert es nicht, dass WALK THROUGH FIRE, die mit „Vår Avgrund“ (Unser Abgrund) schon ihr viertes Studioalbum veröffentlichen, bisher nur eine vergleichsweise sehr geringe Hörerschaft besitzen. Dabei ist das, was das Quartett so auf die Beine stellt, durchaus hörenswert.