The Lamp of Thoth - Cauldron of Witchery Tipp




Stil (Spielzeit): Doom Metal (24:41)
Label/Vertrieb (VÖ): (NSP) Eyes Like Snow / Twilight (05.04.08)
Bewertung: 9 / 10
Link: http://www.myspace.com/thelampofthoth

LAMP OF THOTH sind nach nur einem Demo und einer EP im untersten Untergrund Kult! --- Ihr 10-Zöller “Cauldron of Witchery” erschien vor geraumer Zeit bei der Miskatonic Foundation, dem nicht minder kultigen Label von SOLSTICE-Mastermind Rich Walker, das so illustre Bands wie TWISTED TOWER DIRE oder WARNING veröffentlicht hat.

Das Vinyl ist vergriffen (natürlich! Bei einer 500er Auflage) und erscheint dem Himmel sei Dank nochmals auf CD bei einem Sublabel vom deutschen Northern Silence, das mit viel Enthusiasmus den wahren Untergrund beatmet.

Das Trio aus Keighley, West Yorkshire ist nämlich so verflucht true, dass alle Bands des sogenannten und selbsternannten True Metal sich vor Scham sofort auflösen sollten.
Wenn es heutzutage zwei Metal Richtungen gibt, die garantieren, wie Blei in den Regalen zu liegen, dann sind das wohl Klänge à la NWoBHM und Doom. Und beides wird hier zu einer gleichermaßen logischen wie dezent kauzigen Einheit verschmolzen. Erinnerungen an REVEREND BIZARRE, WITCHFYNDE und natürlich WITCHFINDER GENERAL werden sehr lebendig.
Für 90% der Leser dürfte damit, sofern ihnen das Name-Dropping überhaupt etwas sagt, hinlänglich geklärt sein, dass die EP als Vollschrott zu etikettieren und weiträumig zu umfahren ist.

Für den kläglichen Rest: Benannt nach einem okkulten Orden, der in den Mooren Yorkshires sein Unwesen trieb, präsentieren die beiden Herren [Randy Reaper (git) & The Overtly Melancholic Lord Strange (b / vox)] und Lady Pentagram (dr) drei Doom / Heavy Perlen, die einfach morbiden SPASS der Extraklasse bereitstellen. Dass man das mit dem Okkultismus nämlich nicht allzu ernst nimmt, verraten nicht nur die mit dem britischem Hang zur Ironie ausgewählten Aliasse, sondern auch das Motto nach dem hier gedoomt wird: "We want to doom the doomiest doom that doom can doom!"

Dabei kommt Track #1, „The Lamp of Thoth“, für Doom Verhältnisse erstaunlich flott aus der Hüfte. Und tendiert leicht in Richtung epischer NWoBHM der gehobenen Sorte. Aber mit „Sunshine“ folgt dann ein schwer schlurfender Moorgeist, der die Sonne nur von Erzählungen kennen dürfte. Der dritte Studiotrack ist ein sehr gelungenes Cover vom 80er Album, „Frost & Fire“, der Epic Metal Erfinder CIRITH UNGOL, der eine doomige Frischzellenkur erfährt und dennoch gut erkennbar bleibt: 3 schwarze Perlen zwischen 8,5 und 9 Punkten, die mit viel Charme mächtig rocken.

Da man im Lübecker Rosenquarz Studio den Songs zudem noch den amtlichen 80er-Sound verpasst hat, ist der Flashback perfekt. Dass Andreas Libera & Michael Hahn dafür prädestiniert sind, haben Sie ja schon für WARNING und ISEN TORR bewiesen.

Die zwei abschließenden rüpelhaften Mid-Tempo Live Nummern sollten wohlwollend als reiner Bonus interpretiert werden.
Denn das ist dann soundmäßig doch mindestens eine Nummer zu true. Erinnert aber dafür sehr an selige 80er Tapetrading-Zeiten.
So kommen nur drei Songs „in die Wertung“. Folglich wird im "Cauldron of Witchery" nur ein Appetizer für das anstehende Debüt „Omens, Portents and Dooms“ angerührt, aber der fällt dafür extrem lecker aus.

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