Dass Reznor für wabernde, vielschichtige Electro-Sounds lebt, zeigten nicht nur die letzten NIN-Outputs, sondern auch die Soundtracks zu den Filmen "The Social Network" und "The Girl With The Dragon Tattoo". HOW TO DESTROY ANGELS erschaffen poppige, wabernde, unterkühlte, lebendige, positive und melodiöse Electro-Experimente, denen man im besten Fall nur wenige Male lauschen muss, um sie zu begreifen und im Ohr zu behalten. Auf "Welcome To Oblivion" lässt sich eine Entwicklung oder Teilung mit teils verschwimmenden Grenzen ausmachen: Die ersten Songs sind wummernde, knarzige Klangcollagen, in denen Maandigs Lead-Vocals und Reznors Backings gegensätzlich erscheinen. Verfremdete und verzerrte Vocals, Effekte und bedrohliche Stimmungen machen aus Nummern wie "And The Sky Began To Scream" musikalische Endzeit-Szenarien, die nur wenig später von melodisch-poppigen, positiven Tracks abgelöst werden. Die Vocals werden klarer, eingängiger und harmonischer, die Stimmung entspannter und chilliger. Der Dreier "Too Late, All Gone", "Strings And Attractors" und insbesondere das fantastische "How Long" zeigt HOW TO DESTROY ANGELS von der eingängigsten und poppigsten Seite. Gegen Ende des Albums werden die Nummern wieder etwas chaotischer und trip-hoppiger, während der Schlusstrack "Hallowed Ground" zum entspannten Schweben einlädt.
"Welcome Oblivion" ist ein außergewöhnliches Electro-Album, das die breite Palette von chilligen Ambient- und Lounge-Momenten bis hin zu wummernden, chaotisch knarzenden Bass-Ungetümen bietet. Eingängige Melodien und poppige Anleihen kommen gerade in der zweiten Hälfte des Albums nicht zu kurz, die oft lockere und positive Grundstimmung wird vom Hörer aufgesogen. Repeat, bitte!

Chrischi
Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden.
Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten – von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk.
Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr ...