SoulRelic - Loce is a Lie we both believed


 



Stil (Spielzeit): Gothic-Metal (42:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm Records/Soulfood (13.01.2006)
Bewertung: Gutes Handwerk aber nichts wirklich Neues [7/10]
Link: http://www.Soulrelicband.com

Hier haben wir eine junge Band aus Finnland. Sie haben bereits zwei Singles herausgebracht und gehen nun mit ihrem Debüt zum ersten mal über die volle Distanz. Und ihre erste Europatour haben sie ebenfalls absolviert. „Goth & Glam ? Oh Yes“ steht es im Presseinfo. Und das kann ich soweit nur bestätigen. Gemixt wurde die Scheibe von Hiili Hiilesmaa, der u.a. auch schon für Bands wie HIM, SENTENCED und THE 69 EYES tätig war. Und genau in diesen Bandkontext sind SOULRELIC auch einzuordnen. Also durchaus eingängiger Goth-Metal mit verspielten Keyboardmelodien. 

Die versprochene Extradosis Individualität, die sie von den anderen Vertretern dieses Genres abheben soll, liegt für mich darin, dass die Songs in der Tat einen Schuss mehr Glam enthalten als andere. Sie gehen insgesamt gut nach vorn, driften dabei jedoch nicht gänzlich in Gefilde von Bands wie z.B. THE DARKNESS ab. Wobei der Sänger Tommy Suomala mit seiner mittleren Stimmlage in meinen Ohren auch deutlich angenehmer klingt als Justin Hawkins. Natürlich enthalten die Texte, wie soll es bei dem Albumtitel auch anders sein, jede Menge Herzschmerz. Aber das ist in diesem Bereich ja auch nichts Neues. Die Songs sind mit Ausnahme des Schlussstückes knackig arrangiert und um die vier Minuten lang und konzentrieren sich so auf das Wesentliche, was für den Hörer angenehm ist. Hier sind aber auch Leute am Werk, die Ihre Instrumente beherrschen. 

Die Scheibe ist sehr gut und klar gemischt. Instrumentensound : stimmt. Backing- und Leadvocals : Allzeit präsent. Im Gesamteindruck haben wir hier eine sehr gut produzierte Scheibe. Was aber bei einem Mix aus dem Hause Finnvox Studio kaum anders zu erwarten war. In der Presseinfo steht weiter, dass diese Scheibe der perfekte Soundtrack sei, um in die bunten Neonlichter der Stadt abzutauchen, oder eben das Gothic-Mädel von nebenan zu verführen. Auch hier kann ich nur sagen : es stimmt! Denn die Zusammenführung von „Goth & Glam“ ist sehr gelungen. Freunde der düsteren Rockmusik sollten hier ruhig mal ein Ohr riskieren. Vielleicht ist dies genau die Scheibe, die derjenige sucht, der Ville Valo überdrüssig ist.

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