Neurosonic - Drama Queen


Review

Stil (Spielzeit): Dark Electro-Goth-Rock (41:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Bodog Music / Edel (27.10.06)
Bewertung: 5/10
Link: www.bodogmusic.com/artists/neurosonic.php

NEUROSONIC ist das Projekt des kanadischen Sängers Jason Darr, einem Menschen mit halblangen, schwarzen Haaren und bunt tätowierten Oberarmen. Wobei der Verweis auf die Optik dazu dient, bekannte Klischees aufleben zu lassen, denn damit kommt man schon einmal einen ersten Schritt an die Musik auf seinem Debüt „Drama Queen" heran: Emotionaler, nicht selten kitschiger Rock zwischen Electro, Gothic und Industrial - gerne auch etwas softer mit Keyboards, Piano und Streichern oder leichter Punk-Attitüde.

Falls jemand die Formation „Out Of Your Mouth" kennt, dort war Jason einst bedienstet und landete mit dem Madonna-Cover „Music" einen Hit. Der Multi-Instrumentalist ist jemand von der offenen Sorte und scheut weder vor NINE INCH NAILS, WHITE ZOMBIE, den BEATLES, noch vor EMINEM oder SLIPKNOT zurück. - Sehr sympathisch, wie ich finde, aber seine eigene Mixtur aus all dem muss denn auch auf Ohren treffen, die ähnlich offen sind für verschiedenste Einflüsse.
Zwingend ist die Mischung nämlich nicht, manches auf „Drama Queen" klingt mir ein wenig zu sehr nach seichtem Experiment, und auch der über allem schwebende Pomp sagt mir nicht zu. Immerhin behandeln die Texte handfeste Gegebenheiten, so beispielsweise das harte Musikgeschäft, falsche Freunde und profilneurotische TV-Promis. Dazu gibt's Musik, die zum einen so klingt, als hätte Trent Reznor mit DURAN DURAN und SILVERCHAIR im Studio experimentiert, zum anderen mischt sich hier klebriger Schwurbel-Goth mit akzentuiertem Stampf-Rock.

Power hat das Ganze, stets melodisch und interessant klingt's auch, aber richtig warm werde ich damit trotzdem nicht. Einfach einen Tick zu melodramatisch, und damit meine ich insbesondere die reichlich kitschige Melodieführung bei der Mehrheit der Songs, zu welcher der hohe, klare Gesang von Darr immerhin gut passt.

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