Anaphylactic Shock - 2000 Years




Stil (Spielzeit): Düsterer und schleppender Hardcore (35:24)
Label/Vertrieb (VÖ): Hypertension / Conspiracy (29.04.08)
Bewertung: 4,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/anaphylacticshock13
Fieser, dunkler, aber leider auch etwas zu langsamer Hardcore aus den Niederlanden. So angepisst kennt man unsere Nachbarn ja eigentlich gar nicht.

Ihre Wut kanalisieren ANAPHYLACTIC SHOCK allerdings nicht in Geschwindigkeit, wie es der Hardcore ohne Metalanleihen gerne macht, sondern in einer extrem düsteren Stimmung. Vor allem „Sänger“ Eikenaar setzt dem Ganzen die Krone auf, da er wie ein heiserer Höllenhund vor sich hin faucht (und so dann doch noch etwas Metal mit an Bord holt). 

Ich bin an und für sich unsicher, an welche Zielgruppe sich AS mit ihrer allergischen Reaktion richten, denn für typische D-Beat-Fans sind die vier Niederländer (meistens) einiges zu langsam und für Doom-Anhänger zu fies. TRAGEDY fallen mir da ein, aber auch hier wäre etwas mehr Tempo mit im Spiel. Die Produktion hilft mir leider auch nicht viel weiter, denn bei diesem Songmaterial hätte man mit Sicherheit auch noch eine größere Wall Of Sound heraufbeschwören können. Vor meinem inneren Auge sehe ich bekiffte Typen mit Lederjacken und langen Haaren (eventuell mit Bart?) in kleinen verrauchten Clubs die Matte schütteln und bei den schnelleren Stücken etwas pogen. Aber vor allem Kopfnicken, da die Hände vermutlich ein Bier halten. Ich sag mal so: filigran geht anders – hier geht es eher um eine Weltuntergangsstimmung, die so auch relativ realistisch erzeugt wird.
So ein Song wie „Waging War“ gefällt mir noch ziemlich gut, da hier die Härte mit der Geschwindigkeit flirtet, aber insgesamt gesehen ist mir die Platte zu schleppend um mitreißen zu können. Aber niederschmetternd ist sie trotzdem.
Kai