Tephra - A Modicum Of Truth



Stil (Spielzeit): Noise/SludgeCore (68:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Riptide Recordings/Cargo (05.10.07)
Bewertung: 7/10
Link: www.tephra.de

TEPHRA, die zweite. War ich vom Debüt schwer begeistert, so haut mich „A Modicum Of Truth“ nicht mehr so sehr aus den Schuhen. Das hat zwei Gründe: Zum einen neigt sich generell der Innovationsschub im Noise-/Sludge-Core-Bereich gen Ende, und auch TEPHRA fügen dem Genre nichts Neues mehr hinzu. Zum anderen finde ich auf dem zweiten Album der Braunschweiger nicht ganz so viele erhabene Momente, wie ich es mir gewünscht hätte, teilweise klingt das Material doch recht austauschbar.

Und so bereitet es mir einige Probleme, Songs hervorzuheben. Episch mäandern sie dahin, Riffwälle wie aus schwarzem Chrom, unendliche Melancholie, durchbrochen von Eruptionen. Immer mit viel Gefühl, manchmal weiblichem Co-Gesang („In The Valley“, Songlänge: über 12 Minuten) und nie ohne das charakteristische Gegenspiel von laut-leise-Dynamiken, brüsken Gitarrenharmonien und fließenden Arrangements. Eine Rezeptur, die mir nach mehreren großartigen Platten von NEUROSIS, ISIS, THE OCEAN, MASTODON und CULT OF LUNA heute nicht mehr so recht schmecken mag, wenn zum zigsten Mal aufgewärmt.

TEPHRA stehen mit an der Spitze ihres Genres im deutschsprachigen Raum, das ist ziemlich eindeutig. „A Modicum Of Truth“ ist ein sehr gutes Album geworden, auch das stelle ich nicht in Abrede. Was ich mir gewünscht hätte, wäre eine neue Formel, oder zumindest etwas mehr Magie. Vielleicht zu viel verlangt von einer Band, die gerade ihr zweites Album veröffentlicht und wohl auch gar nicht den Anspruch hat, Dinge zu verändern. Ich bin gespannt, ob die Konkurrenz einen Weg findet und dem Noise/SludgeCore-Genre ein längerer Zustand in Stagnation erspart bleibt.