Light Your Anchor - Homefires

Light Your Anchor - Homefires
    melodic Hardcore / Metalcore / Punk / Screamo

    Label: Let It Burn Records / Acuity Music
    VÖ: April 2015
    Bewertung:7/10

    Facebook


LIGHT YOUR ANCHOR klingen ziemlich ähnlich wie ANCHORS & HEARTS – vom Namen her. Aber auch musikalisch sind die beiden einheimischen Bands nicht sonderlich weit entfernt von einander. Bei beiden wird melodischer Hardcore/Screamo mit etwas Metalcore gemischt und Refrains mit cleanem Gesang sind ein Muss. Bei LYA steht die Waage aber vor allem auf der melodischen Hardcore-Seite.

Zwar spielen hier Breakdowns und Moshparts ebenfalls eine wichtige Rolle, fallen jedoch nicht so stark ins Gewicht. Auch hier bin ich der Meinung, dass der ein oder andere Moshpart den jeweiligen Song nicht wirklich voranbringt („Going Nowhere Fast“ zum Beispiel), aber damit stehe ich vermutlich ein wenig alleine da. Auch der Gesang ist mir manchmal zu nett und hätte durchaus aggressiver ausfallen können. Dafür erinnert er mich aber auch ab und zu – und ich habe lange gebraucht, bis ich das einordnen konnte – stark an MILLENCOLIN, was in diesem Zusammenhang doch eher unerwartet kommt.

Im direkten Vergleich zu A&H klingt „Homefires“ weniger dick produziert und punkiger, womit die Produktion dann auch irgendwie stimmig ist. Und damit sind die Hamburger eventuell auch einen Tick schneller unterwegs – bis der nächste Moshpart kommt und eben der poppige Refrain. Aber bei Songs wie „The Pledge“ klingen LIGHT YOUR ANCHOR dreckig und drückend und bringen diese 1000 Mal gehörte Verbindung von Musikstilen absolut authentisch rüber und können dann auch wirklich begeistern. Außerdem gehen sie auf Albumlänge durchaus das ein oder andere kleine Wagnis ein. Das klappt zwar nicht immer komplett, gibt der Band aber Seele.

Wer auf diese Mischung aus poppigem Hardcore, Punk, Metalcore und Screamo steht, wird mit Sicherheit gut mit LIGHT YOUR ANCHOR klarkommen. Das Album ist nicht überproduziert und hat Ecken und Kanten und zwischendurch eben immer wieder echt klasse Songs. Dafür, dass diese Sparte nicht mehr so wirklich meins ist, hatte ich viel Spaß mit den Nordlichtern. Und damit gefallen sie mir auch wieder besser, als auf ihrer letzten Digital-EP. Also alles richtig gemacht.