Hunted Like Thieves - Echoes

Die Schweizer machen melodischen Hardcore, der zum Großteil im Midtempo stattfindet und bei dem beide Gitarren zusammen genommen sehr auf harmonisches Arbeiten aus sind. Im Gesang findet man dies übrigens nicht. Ab und zu würde ich mir im Instrumentalen in der Tat mal etwa mehr Mut zum Zähnezeigen wünschen, allerdings werden HLT am Ende ihres Albums auch etwas härter. Zwar streckenweise durch so einfache Methoden wie Moshparts, dennoch steht es den Songs gut, wenn noch mal ein zusätzliches Element der Härte dazukommt.

Denn zum Großteil spielt hier eine Gitarre harmonische Akkorde, während die andere Melodien oder Oktavakkorde drüberlegt. RISE AGAINST vor ihren Major-Zeiten fallen mir manchmal ein. Aber das Feld wird auch bis hin zu Bands wie SINKING SHIPS und THE CASSIDY SCENARIO (um eine Band aus der weiteren Nähe zu nennen) und Konsorten bearbeitet. Also eben alles, was man so unter melodischem Hardcore versteht. Ab und zu werden sie allerdings auch mal kerniger und erinnern mich an ein paar Stellen sogar ein wenig an TERROR („Captive“) – auch wenn ich glaube, dass dies nicht wirklich beabsichtigt ist.

Besonders gut an HUNTED LIKE THIEVES gefällt mir die Zusammenarbeit der Gitarren, die in den meisten Momenten auf der Suche danach sind, sich gegenseitig zu unterstützen und damit immer wieder Atmosphäre schaffen. Allerdings hätten sie gerne öfter mal den Fuß so richtig auf das Gaspedal setzen dürfen, wie es für das Genre ja eigentlich auch üblich ist. Ebenso hätte man sich etwas mehr Abwechslung in der aufgekratzten Stimme des Sängers gewünscht. Aber wie erwähnt, wird das Album in der zweiten Hälfte noch mal wieder differenzierter. Hätte man davon noch mehr über die gesamte Länge verteilen und noch ein paar kleinere Hits einstreuen können, hätte ich auch gerne mehr Punkte gegeben.

So liefern HUNTED LIKE THIEVES aber immerhin ein gutes Album ab, stellen sich würdig vor und zeigen sich als ernstzunehmende Hardcoreband. Aber wie gesagt, sie haben ja auch noch viel vor ...