Posthardcore aus Innsbruck. Mit Konzept. Und Soundlandschaften. Aber auch mit Gesang, den man mögen muss.
Denn der ist meiner Meinung nach der Schwachpunkt dieser Platte, die mir ansonsten zwar nicht die Schuhe weghaut, aber dennoch gut gefällt. Auch wenn KÁLA zwischendurch ein wenig den Punk durchblitzen lassen können, stehen vor allem leicht verzerrte Gitarren mit viel Hall und Atmosphäre für den Bandsound.
Ich habe diese EP auf einem Tonträger zusammen mit CITY LIGHT THIEF gehört und im ersten Moment gar nicht mitbekommen, dass sich ein Bandwechsel in meinem CD-Player vollzogen hatte. Aber beim Hinhören wird klar, dass KÀLA mehr auf den Punk und nicht so experimentell sind wie genannte Kollegen. Die Songstrukturen sind geradliniger – auch wenn sie sich zwischendurch mal die Zeit nehmen, sich für die Atmosphäre zu öffnen.
Nur der Gesang ist – wie erwähnt – wirklich nicht so meins. Irgendwo zwischen Shouting und aufgeregtem Erzählen mit gepresster Stimme. Dazu kommt dann gerne mal ein etwas härterer Akzent, und irgendwie klingt der Gesang so "allein gelassen" in der Gesamtproduktion. So eine Stimme könnte ich mir wesentlich besser vorstellen, wenn die Band insgesamt mehr Krach machen würde und er gegen Soundwände anschreien muss. Da hier aber auch viele ruhige Passagen zu finden sind, wirkt das Geshoute manchmal wirklich etwas fehl am Platz oder verloren. Ab und zu kommt noch mal eine angenehme, melodische Stimme dazu – aber das leider viel zu selten.
Wie gesagt, musikalisch kann ich mit KÀLA eine Menge anfangen, aber der Gesang macht es mir unmöglich, mehr als sechs Punkte zu geben. Da helfen auch das lyrische Konzept in den Texten und die fünf guten, sehr dynamischen Songs leider nicht. Dennoch glaube ich, dass hier viel Potential ist. Mal schauen, in welche Richtung sie sich entwickeln werden...