The Giving - Letters Of An Untold Story

The Giving - Letters Of An Untold Story
    Melodic Hardcore

    Label: Berrymore & Flare
    VÖ: Dezember 2015
    Bewertung:7/10

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THE GIVING klingt ein wenig nach einem Horrorfilm, ist aber in der Tat eine Band. Und zwar eine melodische Hardcoreband aus der Schweiz. Und obwohl es noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern gibt, hinterlassen sie erstmal einen großartigen ersten Eindruck.

Denn vor allem ihr Songwriting begeistert mich. Sie setzen ihren Hardcore sowohl von der punkigen als auch ein wenig von der moshigen Seite zusammen und bekommen es dennoch hin, das Ganze wie aus einem Guss klingen zu lassen. Vermutlich vor allem auch deshalb, weil sie es bei dem Gemosche nicht übertreiben und diese Parts eher vorsichtig und effizient in ihre Songs einbinden.

Zwar bewegen sie sich auch gerne im druckvollen Midtempo, aber sie arbeiten da nicht effekthascherisch. Vielmehr sind die Songs ständig im Wandel, bleiben aber im Fluss und zeigen eine große Vielfalt von Ideen auf, die immer mal wieder begeistern aber meist zumindest mitreißen können und auch die zwei Gitarren gut in Szene setzen.

Lediglich der Gesang ist mir bei diesem ansonsten sehr guten Debüt ein wenig zu schwach. Es handelt sich dabei um gepresstes Geschrei, welches es wohl nicht übertreiben soll, aber dadurch weder Abwechslung noch Highlights setzen kann. Zum Glück können THE GIVING das immer mal wieder mit dicken Groupshouts oder cleverem Songwriting ausgleichen, aber da höre ich eindeutig vergebene Chancen. Wäre der Gesang so wandelbar wie das Songwriting, wäre “Letters Of An Untold Story” wohl noch ein dickeres Brett geworden.

Aber auch so liefern THE GIVING ein mal hymnisches, mal böses, aber nie langweiliges Debüt ab. Die Songs haben klasse Strukturen und genau die richtige Mischung aus Punk, Hardcore und etwas Screamo und Metalcore, um daraus doch noch etwas Eigenes zu dängeln. Ach – und wer operiert mir jetzt eigentlich das Haupt-Riff aus „Life Of Danger“ wieder aus dem Ohr?
Kai