Bad Assumption - No Excuses Tipp

Bad Assumption - No Excuses

Dieser Tage erscheint das zweite Studioalbum der münsteraner Melodic-Hardcore-Band BAD ASSUMPTION: "No Excuses". Damit überbringt das Trio starke politische Botschaften, eingebettet in eine explosive Mischung aus Melodic Hardcore, Pop-Punk und Alternative. Was der Nachfolger zu "Angst" euch bietet, erfahrt ihr in diesem Review.

Melodic Hardcore in neuem Gewand

Stilistisch sind BAD ASSUMPTION breit aufgestellt. Neben düsteren und hektischen Melodic-Hardcore-Anleihen bringt das Trio auch Alternative- und teils Post-Rock-Elemente in seine Musik mit ein. Dabei bedient es sich zwar an einigen alteingesessenen Genre-Elementen – wie dem Song, der mit Acapella-Shouts beginnt und zunehmend von Musik begleitet wird ("Nautilus") –, doch das Endprodukt ist bei weitem kein Abklatsch vom Melodic Hardcore der 2010er und bietet eine Neu-Interpretation dieses Sounds.

Songs wie "Not Giving Up" und "One Last Hope" brettern voller Energie in Melodic-Hardcore-Manier voran, während Balladen mit Emo-Anleihen wie "I Hate Myself" und "Reason Why I Live" etwas Zeit zum Verschnaufen bieten und gleichzeitig einen stimmigen Mix aus Energie und Atsmosphäre schaffen. Der Titeltrack kommt mit einer Mischung aus Hardcore und Pop-Punk daher, die ähnlich zusammenpasst, und "Life Like Water" ist ein ebenso harter wie auch melodischer Song im Stile von STICK TO YOUR GUNS.

Fans von Hardcore, insbesondere dem Melodic Hardcore der 2010er Jahre und Pop-Punk, kommen hier voll auf ihre Kosten, wie das Video zu "One Last Hope" verdeutlichen sollte:

Tracksuit Punx for Future

Auf "No Excuses" steht die Nachricht im Vordergrund. Neben einem Interlude mit Sample und einem Outro zum Thema Gewalt, das zum Nachdenken anregt, geht es auch in den Songtexten hauptsächlich um politische Themen. "Spirit Rise" beispielsweise behandelt das Thema Hoffnung, während es in "Not Giving Up" sowohl um Hoffnungslosigkeit in Anbetracht aktueller Entwicklungen, als auch das Festhalten an positiven Aussichten geht. Letzterer dient als Überleitung zum nächsten Track "Loyal Freedom Dogs", welcher Widerstand behandelt.

Die Struktur des Albums ist klar durchdacht und fühlt sich sehr stimmig an; selbst die Motive und Songtitel der einzelnen Tracks sind aufeinander abgestimmt und auf "Nautilus", welcher maritime Bilder nutzt, folgt "Life Like Water" und führt dieses Motiv direkt weiter.

Insbesondere das eingangs erwähnte Interlude und das Outro geben dem Album Form und bringen dessen Inhalte auf den Punkt. In "What's Left To Say: Farewell" geht es um globale Ungerechigkeiten und die Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen. Nach einem Monolog über die Bedeutung des Tötens fängt der Track die Ungleichheiten der heutigen Zeit wie folgt ein:

"We took water to put out the blazes that burned our homes, our belongings and the lung of the earth from the ones dying of thirst.

The ground shook and split beneath us and we all scattered. Still we never came together to close the open wound."

Begleitet wird der Monolog von atmosphärischen und nachdenklichen Instrumentals, bevor er schließlich mit den Worten "And therefore there is nothing left to say but: Farewell" endet.

Fazit

BAD ASSUMPTION bieten mit "No Excuses" einen Longplayer mit Substanz. Dabei betten sie politische Botschaften gekonnt in atmosphärische Songs ein und schaffen ein stimmungsvolles großes Ganzes, das sowohl vor Energie als auch Atmosphäre strotzt. Fans von STICK TO YOUR GUNS, RISE AGAINST sowie Alternative Rock und Melodic Hardcore insgesamt können hier bedenkenlos zugreifen.