A Skylit Drive - Adelphia


ASkylitDrive__Adelphia

Stil (Spielzeit): Post-Hardcore (43:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Hassle / Soulfood (13.11.2009)
Bewertung: 7/10 Punkten

Links: http://www.myspace.com/askylitdrive
http://www.hasslerecords.com/

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„Adelphia“, das 2. offizielle Album von A SKYLIT DRIVE aus Lodi, Kalifornien ist ein Konzeptalbum und handelt von einer fiktiven, gefrorenen Stadt, aus der es für seine Bewohner kein Entrinnen gibt. Die Idee zur Geschichte stammt von Gitarrist Joey Wilson. Stilistisch bewegen sich A SKYLIT DRIVE irgendwo zwischen COHEED & CAMBRIA und CHIODOS, sind dabei aber leider nicht so originell wie die 2 gerade genannten Bands.

Gegründet hat sich das Sextett im Jahr 2007 und brachte im selben Jahr die erste EP „She Watched The Sky“ über Tragic Hero Records raus – damals noch mit Jordan Blake als Sänger. Nur ein Jahr später und mit Michael Jagmin als neuen Sänger folgte dann das erste Album „Wires…And The Concept Of Breathing“. Jagmin gab der Band mit seiner extrem hohen Stimme, die an Claudio Sanchez von COHEED & CAMBRIA oder Anthony Green von CIRCA SURVIVE erinnert, dann das gewisse Etwas mit. Wieder nur ein Jahr später folgt nun mit „Adelphia“ auch schon Album Nummer 2 über Fearless Records. Aufgenommen haben die Jungs das neue Werk mit Produzent Casey Bates (PORTUGAL THE MAN, CHIODOS) in Seattle.

„Prelude A Dream“ eröffnet das Album mit einem kurzen vom Keyboard begleiteten Tonbandintro, auf dem Michael Jagmin mit seiner extrem weiblichen Stimme fleht „I Felt Alive / Take Me From The City“, worauf Bassist Brian White kurz darauf mit seinen harten und eindrucksvoll starken Screams „Stand Up This Is A Fucking Ovation“ erwidert. Die bedrohliche Atmosphäre des Schauplatzes wird außerdem durch kräftige Breakdowns und Trommelwirbel von Drummer Cory LaQuay untermalt. Auch die beiden Gitarristen Joey Wilson und Nick Miller glänzen bereits im Opener, allein die extrem hohe Stimme von Michael Jagmin ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Bei „Those Canons Could Sink A Ship“ wird dann fast gänzlich auf Screams und Growls verzichtet und das Sextett geht deutlich melodischer zur Sache. Absolut schön klingt Michael Jagmins Stimme hier in den Strophen, wenn er mal nicht ganz so hoch ansetzt, aber auch die sehr hohen Vocals im Refrain finde ich bei diesem Song sehr passend und extrem catchy. Auch hier kann man - wie auch in Song Nummer 3 „Heaven“ - erneut die beiden Gitarristen hervorheben, die wirklich eindrucksvoll das Grundgerüst der Songs vorgeben. In „Running With The Light“ und dem späteren „I Swear This Place Is Haunted“ fallen dann vor allem die schönen Keyboardpassagen vom Mann an den Tasten Kyle Simmons auf. Leider fehlt den meisten Songs aber insgesamt der Kick, obwohl die Musiker ihre Instrumente einwandfrei beherrschen und Michael Jagmins Stimme fast einzigartig ist. Umgehauen hat mich lediglich „Eva The Carrier“, welches wirklich extrem tolle Screams und herrliche Metalriffs enthält. Atmosphärisch ebenfalls nicht zu verachten ist das Interlude „Worlds End In Whispers Not Bangs“ und die Ballade „Air The Enlightement“, in der sich allerdings Jagmins Stimme an einigen Stellen etwas überschreit.

Der Vorgänger „Wires…And The Concept Of Breathing“ gefällt mir insgesamt besser als „Adelphia“, denn er hat insgesamt mehr stimmigere und mitreißende Songs wie „My Disease“ oder „I’m Not A Thief, I’m A Treasure Hunter“ zu bieten. Außerdem legen A SKYLIT DRIVE auf „Adelphia“ mehr Wert auf die cleanen Vocals und die herrlichen Screams von Bassist Brian White werden zu sehr vernachlässigt. Dennoch haben sich die einzelnen Musiker auf „Adelphia“ deutlich weiterentwickelt und das Songwriting ist ebenfalls ausgereifter. Ich bin gespannt, ob A SKYLIT DRIVE auf ihren kommenden Alben noch mehr Eigenständigkeit entwickeln, denn das Potential dazu haben sie.