Crusader - Skinclad




Stil (Spielzeit): klassischer Metal  (44:52)

Label/Vertrieb (VÖ): Shiver Records (28.04.07)

Bewertung: 4/10

Link: http://www.shiver-records.com

CRUSADER sind eine belgische Band, genauer gesagt aus Ost-Flandern, die sich 1999 aus den Resten einer Cover Band gründete. Bereits ein Jahr später veröffentlichten sie ihr Debüt Album, welches auf den Titel „This Mortal Flesh“ hörte. Alleine wegen ihrer Herkunft hatten sie bei mir schon vor dem ersten Rundlauf in meinem Player einen Exoten Status inne, und ich war mehr als gespannt, was ich von einer belgischen Band erwarten könnte, die sich an einer Mischung aus klassischem Hard Rock und klassischem Metal versucht. 

Also kurzerhand die CD rein geschmissen, und den Ergüssen von David Walgrave (vocals), Wim Rotthier (keyboards), Mark Theunssen (bass), Toshiyuki Nagatani (lead guitar), Nick Van Vlaenderen (drums) und Filip Lasseel (guitars) gelauscht. Die Ernüchterung kam aber bereits schon beim Opener „Casualty“. 
Kennt ihr die Songs, bei denen der Song sehr dünn und schwach losgeht, als käme er von einem alten Plattenspieler, um dann nach ein paar Sekunden in eine moderne, kraftvolle Produktion überzugehen, um einen regelrecht umzuhauen? So fängt der Song auch an. Nur auf den Übergang wartet man dann irgendwie vergebens. 
Da sich diese müde Produktion wie ein roter Faden durch das komplette „Skinclad“-Album zieht, bleibt nach dem ersten Durchlauf nur ein ziemlich verdattertes Gesicht zurück. 
Nur weil man auf klassische Metalsounds steht, muss man sich doch nicht so anhören, als wenn man noch 1975 leben würde. 

Die Songs an sich sind nämlich gar nicht übel, auch wenn man sich an den Gesang von David erst gewöhnen muss, lässt er doch immer wieder sein Können aufblitzen. 
Die einzelnen Songstrukturen sind sehr interessant, durch geschickte Breaks aufgelockert, und vor allem die Gitarrenfraktion um Toshiyuki und Filip, der die Band kurz vor der Veröffentlichung übrigens wieder verlassen hat, kann immer wieder mehr als gefallen. Songs wie „Arigatou“ und „Hey You“ hören sich wirklich gut an, wenn… schon wieder ein Haken… wenn nicht diese nervende Bontempi Orgel die Songs immer wieder runterziehen würde. 
Wobei die keyboards nicht schlecht gespielt sind, und zeitweise sogar virtuos klingen. Aber der Sound tut einfach nur weh. Da frag ich mich allen ernstes, wie eine Band, die ganz offensichtlich aus überdurchschnittlichen Musikern besteht, so einen Sound auswählen, bzw. absegnen können. 
Ich stehe ja selber auf klassischen Metal und Hard Rock der alten Schule, aber dafür ist die Technik heutzutage viel zu weit, um so einen Sound zu akzeptieren.
 Zehn Tracks, die bis auf das nach einem Kinderlied klingende „Leprechauns“, richtig Potential haben, werden durch einen Sound in den Abgrund gezogen, den man eigentlich nicht mal mehr mit „übel“ bezeichnen kann. 

Fazit: Mit einem Re-Release würden sich die Jungens selber einen großen Gefallen tun. Neu aufnehmen, neu abmischen, und das Ganze trotz des klassischen Charakters mit einem moderneren Sound versehen, dann sieht die ganze Sache schon ganz anders aus. In dieser Form ist „Skinclad“ nicht wirklich mein Ding, und da denke ich bei CRUSADER lieber weiterhin an den gleichnamigen Song von SAXON.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out