Hevein - Sound Over Matter


Review

Stil (Spielzeit): Symphonic Metal (44:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm / Universal (16.06.06)
Bewertung: Phantastisch! (9/10)
Link: www.hevein.com

Headbangende Chellisten sind uns bereits von APOKALYPTICA vertraut - ein Auftritt der neuen finnischen Formation HEVEIN wird selbigen Anblick zu bieten haben. Und dazu noch einen extrem fetten, hooklastigen Sound zwischen genannten APOKALYPTICA, ANATHEMA, OPETH und SOILWORK, der so wirklich gar nichts anbrennen lässt. Die Grenzen zwischen Streicher-Musik und melodischem Metal sind zwar schon seit einiger Zeit gefallen, doch habe ich selbst von den ungekrönten Meistern dieser Klasse (der Name fiel bereits zweimal) nichts Besseres gehört.

HEVEIN wurden 1992 von Leif Hedström (Gitarre) und Alpo Oksaharju gegründet, sechs Jahre später kamen Bassist Tomi Koivunen und Violinist Aino Piipari dazu. Sänger Juha Immonen enterte 2003 die Runde, und mit dem Zugang von Ex-„Apocalypticist" Max Lilja hat man denn endgültig die Kirsche auf der Sahne platziert, was die Möglichkeiten der Klangausstattung anbelangt.
Phantastisch, diese Streicherparts, die bei HEVEIN das Hauptaugenmerk sind und den griffig-melodiösen Thrash- und Rock-Riffs oder sanft-balladesken Tönen aus der Sechsaitigen nicht nur ein Fundament geben, sondern vielmehr erst den Horizont eröffnen. Dabei entsteht einerseits eine unglaublich lebendige Power, insbesondere in den zumeist inbrünstigen Refrains, andererseits berühren besonders die leisen, stillen Parts dieses Albums, das in seiner Gesamtheit wunderbar rund erscheint.

Schwächen entdecke ich nahezu keine, sei es gesanglich (zwischen Brüllen und klarem Gesang findet sich alles, stellt Euch die Mischung in etwa wie bei etwas älteren AMORPHIS-Platten vor), in Bezug auf Abwechslungsreichtum, die Kompositionen selbst oder die klare, drückende Produktion. Die Texte sind zwar kein Ausbund an Originalität, aber wer achtet verstärkt auf Lyrics, wenn er solche Musik haben kann? Was für ein mächtiges Debüt!