Heavy Metal
Link: www.epsylon-music.com
Eine Band mit zwei Bandköpfen? Ja, das gibt es, wie man im Falle der eigentlich als Sextett gestarteten EPSYLON sehen kann. Yves Vermeesch (Haupt-Songwriter und auch für Keys, Bass und Gitarre zuständig) und Sängerin Sylvie Boisieux sind die beiden Hauptfiguren der belgischen Band, die sich für ihr Debüt „The Gift" u.a. Unterstützung von Jan-Sören Eckert (Bassist bei MASTERPLAN) und ex-EPICA-Drummer Jeroen Simons geholt haben. Genützt hat das allerdings nichts.
Der latent düstere Melodic/Symphonic Metal der belgischen Band kann bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht überzeugen und zeigt eine Band, die sich noch viel zu sehr im Mittelmaß zuhause fühlt. Zwar ist der Gesang von Sylvie Boisieux ganz gut, allerdings auch völlig ohne Ausdruck und Lebendigkeit. Das gleiche Bild zeichnet sich bei den Riffs und den Songs im Allgemeinen ab, denn auch, wenn sich das Duo um Abwechslung in Form von nicht überzeugenden männlichen Vocals von Jan-Sören Eckert (der sich lieber weiterhin ausschließlich auf das Bassspiel konzentrieren sollte) bemüht, zündet keiner der auf „The Gift" enthaltenen Songs. Am ehesten kann noch das straighte „Liar" für ein kurzes Aufhorchen sorgen, allerdings ist dies auch nur von kurzer Dauer, da die völlig missratene, absolut dumpfe Produktion dem Album sämtliche Energie und Kraft raubt. „The Gift" ist zwar nicht unhörbar, aber sogar kurz durch einen Computer gejagtenDemo-CDs einiger Proberaumbands klingen um ein Vielfaches druckvoller als diese saftlose Angelegenheit.
Einige Melodien sind stimmig, manche Passagen sogar richtig gut, aber das Beste am EPSYLON-Debüt ist und bleibt das dicke, schön layoutete Booklet, das genau das Gegenteil der auf „The Gift" enthaltenen Musik wiederspiegelt. Sogar für kitschresistente Gemüter dürfte das ein oder andere Orchester-Arrangement zu viel des Guten sein und bereits nach ein paar Minuten eine einschläfernde Wirkung entfalten.
