Rebellion - Arise - From Ginnungagap To Ragnarök

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Stil (Spielzeit): Heavy Metal (59:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Massacre (24.07.09)
Bewertung: 5,5/10

Link: www.rebellion.st

Die hessischen REBELLION um die beiden Ex-Grave-Digger-Klampfer Uwe Lulis und Tomi Göttlich hissen ein letztes Mal die Segel und legen mit „Arise - From Ginnungagap To Ragnarök" den dritten und finalen Teil ihrer Wikinger-Trilogie „The History Of The Vikings" vor. Nachdem man sich in in den ersten beiden Teilen eher der weltlichen (sprich: grob an der tatsächlichen Geschichte orientierten) Seite des Themas zuwandte, steht auf „Arise" der nordische Götterhimmel in all seinen Facetten im Vordergrund. Will heissen: Die komplette Familiengeschichte um Odin, Thor, Heimdall und all die anderen großen und kleinen Bewohner Asgards, angefangen von der Erschaffung der Welten aus den Überresten des Riesen Ymir bis hin zu zum letzten Aufgebot an Ragnarök, hierzulande auch gern „Götterdämmerung" geheissen. Einen Innovationspreis gibt's dafür nicht, aber fehlen darf der Bereich bei einem Konzept-Dreiteiler über die nordischen Raufbolde andererseits wohl genausowenig.
Hätte ich den Fehler gemacht, mein Review zu „ARISE" nach nur einem Durchlauf zu schreiben, wäre die Scheibe hier vermutlich mit weniger als vier Punkten rausgegangen. Denn musikalisch bin ich leider (auch jetzt noch) etwas enttäuscht. Im Vergleich zu den Vorgängern hat man die Melodien deutlich in die Abstellkammer verfrachtet und setzt eher auf eingängiges Riffing und einen hohen Anteil an Doublebass-Drumming (gut, der war auch früher nicht klein). Finde ich persönlich schade, da es dem Rebellion-Stil die Eigenheit nimmt und die Songs zu sehr glattschleift. Dazu kommt, dass auch Michael Seifert seine Stimme oft in den Beinahe-Growl-Bereich treibt und dadurch seine stimmlichen Trademarks nicht so ausspielt, wie gewohnt. „Arise" klingt... bemüht, nett, aber leider nicht mehr.

Was das Album dann doch noch aufwertet, ist die Tatsache, dass die zunächst recht homogen klingenden Songs erst nach 2-3 Durchläufen echten Charakter entwickeln und sich zumindest teilweise doch noch als ordentliche Stücke entpuppen - zu nennen wären hier z.B. der Opener „War" oder auch „Runes". Und mit steigender Laufzeit entdeckt man auch die zunächst noch schmerzlich vermissten rebelliontypischen Melodieläufe. Dazu kommt, dass es bei den Lyrics wirklich keinen Grund zur Klage gibt - hier hat Tomi Göttlich wieder einmal erstklassige Arbeit geleistet. Zusammen mit dem stimmigen und hervorragend gelungenen Cover ist mir das dann doch nochmal einen Extrapunkt wert.

Fazit: Also „Ende gut, alles gut"? Nein, leider nicht. Im Vergleich zu „Miklagard" und vor allem „Sagas Of Iceland" packt mich „Arise" auf Albumdauer trotz mit der Zeit erstarkender Songs nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte und ist in meinen Augen der schwächste Teil der Trilogie. Fans der Band sollten dem Album aber trotzdem eine Chance geben.