Denn der Soundtrack zur gleich betitelten Dokumentation bringt den starken Wacken-Auftritt aus dem Vorjahr in die heimischen Wohnzimmer. Und wer die Show damals mit eigenen Augen oder per Livestream verfolgt hat, weiß, dass das Konzert eine Band in Topform zu bieten hatte. Entsprechend mitreißend präsentiert sich das Live-Album und kann zudem mit einem überraschend ausdifferenzierten Klangbild auftrumpfen.
Toller Klang und viel Energie
Vollumfänglich einfangen lässt sich die Erfahrung PARKWAY DRIVE jedoch nicht. Schließlich handelt es sich bei den Australiern um einen der besten Live-Acts, welche die Szene zu bieten hat. Nichtsdestotrotz erfüllt "Viva The Underdogs“ die Erwartungen und schafft es, die urtümliche Energie des Quintetts auf CD zu bannen. So erweist sich einzig und allein die nicht vollständig enthaltene Setlist als Kritikpunkt.
Zwar bietet "Viva The Underdogs“ durch diese Auslassungen einen hervorragenden Querschnitt durch die Bandgeschichte – alle Schaffensperioden haben es mit mindestens einem Song auf das Live-Album geschafft –, trotzdem hätten Stücke wie "Vice Grip“, "Cemetery Bloom“ oder das mit vier Cellisten performte "Writings On The Wall“ ein Live-Release verdient gehabt. Stattdessen gibt es mit "Würgegriff“, "Die Leere“ und "Schattenboxen“ drei Songs in neuem deutschen Gewand.
B-Seiten statt volles Set
Eine verrückte Idee, welche leider nur leidlich funktioniert. Während "Die Leere“ dem Original "The Void“ tatsächlich Konkurrenz macht, verkommen die deutschen Versionen von "Vice Grip“ und "Shadow Boxing“ (feat. CASPER) zu reinen Gimmicks. Für Fans ein tolles Feature, welches allerdings gerne gegen das volle Live-Set hätte eingetauscht werden können.
Trotzdem bleibt das erste Live-Album der Australier ein beeindruckendes Dokument ihres bisherigen Karrierehöhepunkts. "Viva The Underdogs“ bringt die Live-Qualitäten der Gruppe perfekt zur Geltung und zementiert PARKWAY DRIVEs Status als eines der heißesten Eisen ihrer Zeit. So lässt sich die Selbstisolation auf jeden Fall genießen!
Tracklist
1. Prey (Live at Wacken)
2. Carrion (Live at Wacken)
3. Karma (Live at Wacken)
4. The Void (Live at Wacken)
5. Idols (Live at Wacken)
6. Dedicated (Live at Wacken)
7. Absolute Power (Live at Wacken)
8. Wild Eyes (Live at Wacken)
9. Chronos (Live at Wacken)
10. Crushed (Live at Wacken)
11. Bottom Feeder (Live at Wacken)
12. Würgegriff (Vice Grip)
13. Die Leere (The Void)
14. Schattenboxen (Shadow Boxing) feat. Casper