Svartby - Riv, Hugg och Bit



Stil (Spielzeit): Brutal Folk Metal (42:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Trollzorn/Soulfood (28.08.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.svartby.com
SVARTBY möchten nicht im Schatten von FINNTROLL stehen, obwohl auch auf ihrem zweiten Album unverkennbar Ähnlichkeiten bestehen. Blendet man die aus, bekommt man es aber mit einem munteren Silberling zu tun, der einige Überraschungen zu bieten hat - die jedoch weniger inhaltlich als in Gestaltung der CD und anderen Begleiterscheinungen der Band.

SVARTBY sind eine interessante Band, das muss man ohne Wenn und Aber zugeben. Russen, die schwedische Texte benutzen, wo gibt es das schon? Ganz recht, auf „Riv, Hugg och Bit". Im weitesten Sinne ist diese CD ein Konzeptalbum, allerdings mit ungewöhnlichem Inhalt: SVARTBY ist nämlich gleichzeitig auch der Name des Zwergendorfes, von dem die russische Band verschiedene kleine Geschichten erzählt. Und diese Zwerge sind ein sonderbares Volk. Das Dorf liegt in irgendeinem versteckten Wald, die Einwohner saufen, was das Zeug hält, die Lyrics handeln von Froschreitern, einsamen Zwergen, Bierweibern, Weisheit, Erde und anderen Themen. Untermalt werden die kruden Geschichtchen von Brutal Folk Metal, wie es die Band selbst nennt. Das ist im Grunde nichts anderes als eine sehr gute, wenn auch innovationsarme Mischung aus Black und Folk Metal, durchsetzt mit vielen symphonischen Elementen, Keyboards, Flöten und Melodien - Raserei trifft auf Schunkelstimmung.

Dass die Texte auf schwedisch sind, stört überhaupt nicht, weil man den Growl-Krächzgesang eh nicht versteht. Zu den Texten gibt es aber kurze, englische Erläuterungen im Booklet. Überhaupt, das Booklet: Selten habe ich ein so „lieblich" gezeichnetes Heftchen gesehen. Ernsthaft, die Illustrationen sind wirklich toll und vermitteln eine ganz eigentümliche Stimmung, manchmal fühlt es sich so an, als wäre man tatsächlich bei diesem kleinen Volk im Märchenwald zu Gast. Gleichzeitig kann einem aber auch nicht die ironische Seite der Russen entgehen.

Maßstäbe setzen SVARTBY mit „Riv, Hugg och Bit" erwartungsgemäß nicht. Trotzdem hat das zweite Album der Russen einiges zu bieten und macht Spaß, wenn man auch sonst auf Konsorten wie FINNTROLL oder KORPIKLAANI steht. Die starke, druckvolle Produktion zeigt zudem, dass sämtliche Musiker ihr Handwerk verstehen und munter-fröhlich verschiedene Elemente zusammen mixen können. Darauf erstmal einen Humpen Bier!
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...

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