The Members - Live in Berlin

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Stil (Spielzeit): Punkrock, Classic Rock (56:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Smash The System Recordings (Oktober 2010)
Bewertung: 6/10
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THE MEMBERS sind eine dieser Bands aus England, die heute noch den englischen Punkrock der späten 70er Jahre prägen. Dabei zehrt die Band immer noch von altem Liedgut. Im Gegensatz zu anderen Bands des Genres, waren die MEMBERS aber immer etwas rockiger und weniger Punk. Vielleicht war das auch der Grund, warum es im Vergleich zu anderen Bands bei den MEMBERS zuletzt eher ruhig war. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mit Ausnahme ihres Überhits „Sounds Of The Suburbs“ wenig von den Londonern bis heute hängen blieb.

Ob das neueste Output der Band, eine Live-CD mit dem Titel „Live In Berlin“, das ändern wird, ist auf jeden Fall unsicher. Dafür reiste das Trio morgens aus London an, probte kurz, nahm das Konzert abends im Wild At Heart auf und flog am folgenden Tag wieder zurück nach London. Grund für dieses Ausflug ist, dass THE MEMBERS eine der ersten Bands des englischen Punkrocks waren, die in Berlin 1978 auftraten.

Geblieben ist eine Show mit insgesamt elf Liedern zwischen klassischem Punkrock der 70er Jahre und Classic Rock. Dabei wird schnell klar, dass „Sound Of The Suburbs“ zwar das ungeschlagene Highlight der Band ist, ob live oder auf Platte, aber auch andere Songs durchaus etwas können. Die meisten Songs haben Ohrwurmcharakter, reißen mit und beeindrucken, wie z.B. „Soho a GoGo“,  „Working Girl“, oder „At The Chelsea Nightclub“.

Der Charme dieses Livealbums ist aber auch Schwäche zugleich. Schließlich wird der Sound, wie oft bei einem Livekonzert, erst mit Länge der Aufnahme besser. Damit wird hier eine authentische Atmosphäre erzeugt, doch ist es das, was auf einem Livealbum zu hören sein sollte? Fakt ist, dass somit „Live In Berlin“ über einen eher schwächeren Sound verfügt, der das Album letztendlich eher nur für wahre Fans empfehlenswert macht. Wer über „Live in Berlin“ THE MEMBERS kennenlernen will, ist hier falsch und sollte lieber zu einem alten Studioalbum greifen.