Broilers - Santa Muerte Tipp

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Stil (Spielzeit): Punkrock (42:41)
Label/Vertrieb (VÖ): People Like You / EMI (10.06.2011)
Bewertung: 9 / 10


Link: Broilers


Es ist schon unglaublich, was die BROILERS seit der Veröffentlichung ihres Erfolgsalbums „Vanitas“ vor vier Jahren für einen gewaltigen Sprung gemacht haben. Ging die Entwicklung schon seit der „LoFi“ weg vom eigentlich Oi-Punk beeinflussten Sound, so machte „Vanitas“ die Entwicklung komplett hin zu einem Punksound, der keinen Konventionen mehr folgte und durch Bläser und Keyboards aufgepeppt wurde. Es folgte ein einziger Siegeszug in immer größere Hallen sowie zwangsläufig der Vorwurf der Soundveränderung und des Szene Verrrats. Doch das hielt die BROILERS nicht davon ab, immer bekannter und beliebter zu werden und andere Bands mit ähnlicher Vita weit hinter sich zu lassen. Der Hype ist auch 2011 nicht gebrochen und wird sicher noch weiter steigen, denn nun veröffentlichen die BROILERS mit „Santa Muerte“ ihr fünftes Studioalbum.

Dabei ist „Santa Muerte“ in erster Linie die konsequente Fortführung des Vorgängeralbums. Zu Beginn, nach kurzem Intro, folgt mit „Harter Weg“ die erste Singleauskopplung. Das  Lied ist extrem skalastig, geht aber gut ins Ohr. Wie auch alle anderen folgenden Songs aber, benötigen die Lieder eine Weile, bis sie sich richtig entfalten. Bläser und Keyboard werden wieder geschickt eingesetzt und erzeugen so tanzbare Songs, tolle Melodien  und Ohrwurmhits bis zum Abwinken.

Neben “Harter Weg“ sind in erster Linie „In ein paar Jahren“, welches von einer indisch angehauchten Mandoline eröffnet wird, das sehr kritische „Tanzt Du noch einmal mit mir?“ und der etwas ruhigere Song „Verdammte Stille“ auch als absolute Hits zu nennen. Alle drei Songs gehen mächtig ins Bein. Die anderen Lieder müssen sich dennoch auch nicht verstecken und sind richtig gut geworden.

Hymnen satt ist auch 2011 noch das Erfolgsrezept. Aber auch andere Töne können die BROILERS auf „Santa Muerte“ anschlagen und schaffen so Abwechlung und Spannung zugleich. „Schwarz, Grau, Weiß“ geht eher in diie Soul- und Swingecke, „Weckt die Toten“ erinnert  entfernt an „Ruby Light & Dark und „Singe, Seufze, Saufe“ ist der nachdenkliche Abschluß einer unglaublich starken Platte. Dazwischen sind noch weitere Tanzhits, wie das skalastige „33rpm“ und „Alles geht weiter“ zu finden.

„Santa Muerte“ fängt da an, wo „Vanitas“ aufhört. Auch wenn die Produktion dem einen oder anderen ein wenig zu glatt erscheinen mag, zeigen es die BROILERS allen ihrer Kritiker erneut. Die Düsseldorfer können „Vanitas“ zwar nicht ganz toppen, legen aber ein fast genauso starkes Nachfolgewerk vor und werden sich damit endgültig im deutschen Punkrocksektor für die Ewigkeit an vorderster Front platzieren. Wer diesem Album etwas Zeit gibt, wird sehen wie stark „Santa Muerte“ geworden ist.