Extreme Cherokee - Spirit Horse Of The Extreme Cherokee (EP)




Stil (Spielzeit): Hardcore, Punk, Metal, Chaos (09:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2007)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.spirithorseoftheextremecherokee.com/
http://www.myspace.com/extremecherokee
Da haben die mir doch das Infoschreiben tatsächlich auf Französisch zugeschickt. Aber zum Glück arbeitet ja eine Französin in meinem Team…
Und auch wenn sie nicht viele verwertbare Infos für mich übersetzen konnte, weiß ich jetzt doch, dass die Franzosen ordentlich einen an der Klatsche haben. In der Kategorie „Größenwahn“ sind selbst DIE ÄRZTE oder THE HIVES keine Konkurrenz für EXTREME CHEROKEE. Dafür macht mir dieser Größenwahn aber wesentlich mehr Spaß, als bei den skandinavischen Kollegen. Man siehe sich z.B. nur ihre Homepage an, die lediglich aus total absurden FAQs besteht und sich sehr lustig liest. Auf ihrer MySpace-Seite geben sie MANOWAR, DRAGONFORCE, BURZUM, SCORPIANS, DARKEST HOUR, AN ALBATROSS, RHAPSODY und EUROPE als Einflüsse an. Außerdem legen sie mir ein sechsseitiges Interview mit ihnen ans Herz, da es das Niveau unseres Magazins gewaltig steigern würde.
Ganz so schlimm kommt es dann zwar nicht, aber trotzdem machen die neun Tracks ziemlichen Spaß. Es fängt mit einem Orgelintro an, welches dann auf 80iger Jahre GaloppMetal umschwenkt. Auch wenn die Orgel oder das Keyboard ab und zu noch mal ganz, ganz kurze und vereinzelte  Nintendo-Sounds einstreuen dürfen, ändert sich die Musik schon dramatisch. Ab jetzt gibt es nämlich Hardcore und Punk mit total überdrehtem hohem Geschrei. Auch wenn die Songs auf den ersten Durchlauf alle sehr gleich klingen, stellt sich nach und nach heraus, dass sie immer wieder kleine Parts einbauen, die sich vom stumpfen Akkord-Gedresche abheben. Hier ein Riff, da ein unerwarteter Break, hier eine Priese Chaos oder Metal, dort ein gefälliger Punk-Refrain – immer genug, um in jedem Song aufhorchen zu lassen. Stimmlich dreht der Sänger gerne mal ab und wechselt auch mal nur für einen Ton in den Falsettgesang oder macht andere unerwartete Sachen. Nicht andauernd, also kein wirklicher Gimmik, sondern immer nur ab und zu. Ab da die neun Songs zusammen keine ganzen zehn Minuten füllen, ist „ab und zu“ im Gesamtverhältnis auch nicht so selten.
Die ganze Sache ist also ziemlich schnell wieder vorbei. In der Zwischenzeit wundert man sich „ab und zu“, was die da alles machen, obwohl es im Endeffekt doch irgendwie nach straightem HC klingt. Außerdem ist der „Psycho-Charme“, den diese Platte definitiv versprüht sehr unterhaltsam. Zusätzlich haben die Jungs auch ganz schön Pfeffer im Arsch und halten den Energiepegel konstant oben. Schöne, kurze, angepisste und trotzdem witzige Platte, die man bei den Franzosen auch in einer Plüschverpackung (wie bei den ÄRZTEN damals) kaufen kann. Die spinnen doch, die Franzosen.
Kai