I Am Ghost - Those We Leave Behind




Stil (Spielzeit): Punk / Ecreamo (48:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph / SPV (02.10.08)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/iamghost
http://www.iamghostmusic.com/
Der Fluch einer selbst erfüllenden Prophezeiung?
Ihr Full-Length Debüt „Lovers Requiem“ vor ca. zwei Jahren hat sich ziemlich lange in meinem Player festgefressen und wurde selbst danach noch oft als Gast im selbigen gerne gesehen. So eine hitlastige Mischung aus Punkrock, Screamo und Misfits-Düsterniss habe ich selten zugeschickt bekommen. Dazu noch eine Vampirstory die sich auch in der Musik wunderbar entfaltetet.
Kann der Nachfolger ebenso gut sein? Welchen Weg schlagen sie nun? Poppiger? Und jetzt liegt mit „Those We Leave Behind“ eben jener Nachfolger vor und ich muss leider sagen, dass die Bürde, die auf im liegt eventuell wirklich ein wenig zu groß ist. Zwar haben sie ihre schwarzen Seelen nicht an den Pop verkauft, aber auf der anderen Seite versuchen sie auch zu wenig neues, sondern liefern eher „Lovers Requiem 2.0“ ab – allerdings nicht mehr ganz so kantig und griffig wie vor zwei Jahren.
Das Album ist keinesfalls schlecht und besitzt auch nach wie vor ein paar Hits, aber sie scheinen alle nicht mehr so stark heraus zu stechen, wie auf dem Debüt. Die Songs sind alle wirklich gut, aber nicht mehr grandios. Und irgendwie finde ich auch, das der Punkfaktor etwas zu groß geraten ist – manchmal hätte es gerne mehr auf die Fresse sein können (oder meinetwegen noch Poppiger – einfach um mal anders zu klingen). Leider liegen mir hier keine Texte vor, aber auch auf der von mir mitbekommenen lyrischen Seite bin ich weniger gefesselt als zuvor: mir fehlt der Pathos, der die Vampir-Story beim letzten Mal so fesselnd machte. Damals hatte ich richtige Bilder vor Augen – was mir jetzt leider fehlt.
Wie gesagt, das Album ist ja bei weitem nicht schlecht – sonst gäbe ich auch keine 6,5 Punkte – aber das Feuer, mit welchem sie beim letzten Album punkten konnten, lodert eben nicht mehr ganz so hell. Vielleicht liegt das auch an den fehlenden Mitgliedern, die seit dem letzten Album zu verabschieden waren.
Kai