Boy - Darkest Vision

Boy - Darkest Vision
    Punk / Punk N Roll / Deathpunk

    Label: Wolverine Records
    VÖ: 04.04.14
    Bewertung:7/10

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Woran genau erkennt man „Deathpunk"? Ich hab das Wort immer nur mit TURBONEGRO in Verbindung gebracht – die dürfen das! BOY haben sich ein „düsteres" Image zugelegt und wildern auch irgendwo zwischen Punk und Rock n Roll. Und dreckig ist die Musik. Aber was genau daran jetzt Deathpunk ist, erschließt sich mir nicht. Aber irgendeinen Namen muss das Kind ja nun mal tragen...

Aber auch egal, denn entscheidend ist ja nur, dass die Musik der Tschechen gut ist. Und das kann ich in der Tat nur bestätigen. Neben den oben genanten TURBONEGRO (oder meinetwegen auch THE BONES) fallen mir als Vergleichsmöglichkeit vor allem BORN TO LOSE aus Texas ein, da der Punkrock hier ähnlich biergetränkt rüberkommt und die Stimme sehr ähnlich ist. Also rau und etwas kaputt, aber nie daneben. Dazu noch diese ständige Sologitarre und Songs, die schnell ins Ohr gehen.

Der Drummer von BOY ist übrigens von PIPES AND PINTS bekannt, bei denen er ja auch eine gute Figur macht. Und so scheppern die Tschechen eben auch wuchtig nach vorne, mit jeder Menge Rock N Roll im Gitarrenriffing – das kann dann unter Umständen in einem oder zwei Songs an Bands wie die BACKYARD BABIES erinnern. Der Sänger stammt übrigens von den MAD PIGS.

Aber obwohl mir das Album sehr gefällt, fehlen mir doch irgendwie die Hits, die dieses Genre manchmal hervorbringt. Jeder Song hat Wucht und viele breitbeinige Cowboymomente, Chöre und Soli, aber ich habe immer das Gefühl, da ginge vielleicht noch mehr. In ein paar Songs schaffen sie es zwar, ihr Potential ganz abzurufen, aber insgesamt haben sie noch einiges an Luft nach oben. So ist das Album aber auf jeden Fall eine solide Sieben! Sehr kraftvoll für ein Debüt.