Hey Ruin - Irgendwas mit Dschungel Tipp

Hey Ruin -  Irgendwas mit Dschungel
    Punk / Indie / Emo

    Label: This Charming Man
    VÖ: 11.03.16
    Bewertung:8/10

    Facebook


THIS CHARMING MAN Records begeistert mich immer öfter. Ich habe FJORT und FREIBURG über sie kennengelernt und jetzt setzen sie mit HEY RUIN noch mal einen drauf: Deutschsprachiger, emotionaler Punkrock, der wesentlich norddeutscher als Trier und Köln klingt. Geil!

Weniger Posthardcore als FJORT, dafür klar Punk und weniger TURBOSTAAT als FREIBURG. Wobei ... ja gut, so ein wenig TURBOSTAAT ist auch auf "Irgendwas mit Dschungel" drauf. Aber vermutlich hören alle Beteiligten auch Bands wie DACKELBLUT, DÜSENJAEGER etc., und dann klingt man numal auch ein wenig so.

Wie gesagt, für mich klingt das hier sehr norddeutsch. Dieser Gesang, der irgendwo zwischen Singen, Sprechen und „schief“ liegt, aber ab und zu dann doch mal eine Melodie rausholt. Und natürlich auch die Texte, die sich gerne mit der spießigen Seite der Heimat auseinandersetzen. Wobei HEY RUIN da wesentlich greifbarer arbeiten, als z.B. TURBOSTAAT oder CAPTAIN PLANET und damit an einigen Stellen auch klar und deutlich Stellung beziehen, was sie in meinen Augen sehr sympathisch rüberkommen lässt.

Aber auch die Musik ist etwas erdiger. Streckenweise relativ düsterer Punkrock mit Indie/Emo-Kante – ohne Dancebeats allerdings. Dann lieber mit Ecken und Kanten, wie in der extrem passenden Produktion. Und natürlich mit Textzeilen, die man mal wieder mit Edding an Wände schreiben möchte.

Schade, dass der Bass nicht etwas lauter im Mix geworden ist, da vor allem hier deutlich wird, dass HEY RUIN melancholisch, dreckig und gleichzeitig kämpferisch sind. Es ist nicht zwangsläufig ein Album, bei dem dir sofort beim ersten Durchlauf Hits entgegenspringen, aber es nimmt dich sofort gefangen und lässt dich zuhören. Und dann noch mal auf „Repeat“ drücken. Mich haben sie auf jeden Fall am Haken mit diesem ersten Full Length.