Denn der poppige Reggae-Punk der Nordlichter klingt für mich wieder so, als hätten sie ihn extra für ein Live-Publikum geschrieben und nur als Bonus noch ein Album daraus gemacht. Hier gibt es wieder einen Song, der sich im Mittelteil von ganz unten bis ganz oben aufbaut und mich ein auf dem Boden kniendes Publikum vorstellen lässt, welches zum Höhepunkt aufspringt und mit der Band abgeht („Replacement“ – erinnert mich auf eine seltsame Weise auch irgendwie an IRIE REVOLTE). Genau das gleiche habe ich schon beim letzten Mal so gesehen. Schon irgendwie Wahnsinn!
Aber es gibt hier durchaus mehrere Stellen, an denen ich sie mir vor allem auf einem Festival im Sommer vorstellen kann. Und ebenso ein begeistertes Publikum, welches zu den Offbeats tanzt und die Refrains mitsingt. Außerdem geht der ansonsten sehr smoothe und poppig-soulige Gesang (eines der Markenzeichen der Band) hier einige wenige Male ins Schreien über (öfter als auf dem Vorgänger), welches wunderbar zu der Zuspitzung einiger Songs passt.
TEQUILA AND THE SUNRISE GANG sind vor allem sehr sonnig und erinnern da wieder mal stark an die MAD CADDIES, halten ihren Reggae-Pop-Punk-Rock-Mix zwar poppig, aber ohne Gimmicks. Wäre also nicht unbedingt Fat-Wreck-kompatibel, da zu sehr im Reggae verankert. Aber dennoch gelingt den Kielern hier wieder ein wunderbarer Soundtrack für den Sommer. Und bei einem Song wie „All On You“ muss sich einfach ein Festivalpublikum finden, welches im Refrain besoffen Polonaise tanzt!