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Dreckig, groovy und zuweilen punkig, so klingen „This Is Ghost Country!“ auf ihrer EP „Red Desert Blues“. Die namentliche Anlehnung der EP an KYUSS´ Meisterwerk „Blues For The Red Sun“ ist wohl kein Zufall, ahnt man doch, dass der Klassiker der Stoner-Väter aus Palm Desert ziemlich oft durch die Proberäume der vier Jungs von „This Is Ghost Country!“ gedröhnt haben muss.
Bei 8 Songs von einer EP zu sprechen, zeugt von Understatement. Glücklicherweise setzt sich diese Art der Zurückhaltung nicht in der Musik fort. Denn die Musiker haben, das zeigt nicht nur das Bandfoto, eine Menge Spaß bei dem, was sie tun. So verwundert es nicht, dass der Aufnahmeprozess der EP nicht unbedingt nach strengen Regeln ablief: es dröhnt und wummert, die Gitarren übersteuern beständig, die Songstrukturen werden durch improvisierte Gitarrensoli aufgebrochen, und auch sonst hat man es hier mit einer alles anderen als glattpolierten High-End-Produktion zu tun. Nur: genau so muss Stoner klingen. Unperfekter Live-Sound auf Platte gebannt.
Gekonnt umschiffen „This Is Ghost Country!“ die zugegebenermaßen sehr eng gesteckten Genre-Grenzen des Riff-Rock und kreieren daraus ihren eigenen Sound, der zwar John Garcia und Josh Homme in gleichem Maße Tribut zollt, gelegentlich aber ausbricht, um dann zu klingen wie die FOO FIGHTERS oder RAMONES, die sich in der Wüste verirrt haben.
Das Debut-Album jedenfalls verspricht ein gutes zu werden. Und für alle, die immer noch um KYUSS trauern, ist „This Is Ghost Country!“ auf jeden Fall akzeptabler Ersatz.
Stil (Spielzeit): Stoner / Riff-Rock (29:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Ohne Vertrag / Selbstvertrieb (22.04.10)
Bewertung: 6/10