Gun Barrel - Live At Kubana

Cover_GunBarrel_thumb

Stil/Spielzeit: Hardrock (68:29 Min.)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (07.05.2010)
Bewertung: 7,0/10

Link: www.gunbarrel.de 

Nach einer knappen Handvoll Studioscheiben und dem 10-jährigem Jubiläum, dem gerade auch eine DVD gefolgt ist, werfen die Kölner nun das erste Live-Album auf den Markt, bei dem gleichzeitig der neue Shouter Silver die Stimmbänder malträtiert. Wobei das gut 68-minütige Album derzeit (nur) als Download über die Homepage erhältlich ist und ein limitierter Digipack bald folgen soll.
Aber zur Musik. Nach dem Intro ‚Invasion Warning' steigt das Quartett mit dem flotten ‚Bombard Your Soul' in die fast 70-minütige Scheibe ein. Schon nach wenigen Sekunden fällt auf, dass das Album wirklich und authentisch live ist – soll im Umkehrschluss aber auch heißen, dass der Sound um einiges rauer ist als auf den Studioscheiben, außerdem scheinen die Musiker während der ersten Nummern entweder leicht aus dem Takt oder angespannt wegen der Live-Aufnahmen (es erscheint auch eine entsprechende DVD), denn es klingt gerade zu Beginn a bissle untight und holprig. Auf der anderen Seite wurde hier sicher nichts mehr im Studio nachbearbeitet oder gar poliert.

„Live At The Kubana" ist auch die erste Bewährungsprobe für den neuen Shouter aus Belgien, Silver, der Xaver Drexler (R.I.P. und danke für geile Stimmbandpower!) ersetzt. Silver macht seine Sache nicht schlecht, ich denke aber auch nach mehrmaligem Hören, dass er noch einiges an Ausbaufähigkeit hat und die Songs vielleicht auch noch ne Idee anders interpretieren muss als sein Vorgänger, denn einige Male (‚Power Dive', ‚Dear Mr. Devil', ‚Outlaw Invasion') liegt er neben der Spur bzw. trifft die Nummer nicht ganz.

Ansagen gibt's relativ wenig, die Band zieht ihren Set hart durch und man spürt den Schweiß direkt aus den Boxen quillen. Trotzdem – als Fan der ersten Stunde und gemessen am Qualitätsanspruch, den ich von GUN BARREL gewohnt bin, fällt mein Fazit etwas kritisch aus. An den Nummern gibt's nichts auszusetzen und man merkt, wie viele Knaller die Barden in den 10 Jahren schon verewigt haben. Trotzdem war's ehrlich gesagt keine Sternstunde, den die Band auf Band gebannt hat, aber andererseits auch ne grundehrliche Sache, wie nicht anders zu erwarten. Und besser 70 Minuten Ehrlichkeit, als 50 Minuten verlogenes Hochglanzprodukt. Freu mich auch auf die DVD, die soeben erschienen ist.