Stil (Spielzeit): Rock (1:14:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Eastzone/Hellfest/Universal (24.10.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.bethhart.com
http://www.myspace.com/officialbethhart
BETH HART ist in Deutschland noch eher ein Geheimtipp, dabei tritt die Sängerin aus Los Angeles auch hierzulande regelmäßig auf. Mit „37 Days“ veröffentlich BETH HART ihr viertes Studioalbum, das sie und ihre Bandwie der Name schon sagt innerhalb von 37 Tagen eingespielt haben.
Musikalisch bewegt sich BETH HART zwischen ALANIS MORISSETTE, besonders in den ruhigeren Momenten, und der Energie einer JANIS JOPLIN. Die wird schon in dem Opener „As Good As It Gets“ deutlich. Schon, wenn sich eine Sängerin mal bewusst außerhalb des Mainstreams positioniert und sich nicht nur über Sexappeal verkaufen möchte.
Wobei man zumindest das mit dem Mainstream auch relativieren muss, denn auf „37 Days“ findet sich neben Rockigem und Sozialkritischem auch viel Radiotaugliches. Das ist mal mehr und mal weniger gelungen. „Jealousy“ zum Beispiel geht über die üblichen Herz-Schmerz-Inhalte nicht hinaus und fällt für mich eher unter Füller. Daß auch ruhigere Töne nicht unter Kommerz fallen müssen beweisen aber Songs wie „Beautyful Child“, einer Ode an BETHs Kind mit einem unheimlich schönen Text und einer etwas kitschigen Melodie; oder dem gospelähnlich arrangierten „Soul Shine“.
Interessanter sind aber allemal die härteren Töne und da wird „As Good As It Gets“, übrigens in Europa als Single veröffentlicht, von „Sick“ oder „Fast Forward“ noch getoppt. Ein anderer „Rockhit“ ist das 70er-Jahre lastige Stück „One Eyed Chicken“ oder das vom Arrangement etwas an MEAT LOAF erinnernde „Heaven Lock Down“. Zusätzlich zu den 14 neuen Stücken des aktuellen Albums enthält die CD auch drei Bonussongs, darunter ihren ersten Hit „LA Song“ und des Titelsong ihres letzten Albums „Leave A Light On“
Neben den meistens wenig poppigen Arrangements fallen vor allem die intensiven und persönlichen Texte auf, die dem Hörer einen tiefen Einblick in das Gefühlsleben der Sängerin geben, die sich auf vergangenen Alben schon mit ihrer Drogen- und Alkoholsucht auseinander gesetzt hat.
“37 Days“ ist kein Rockalbum, eher das Album einer rockigen Liedermacherin. Man braucht für große Teile des Albums schon ein paar eher ruhige Momente, um sich auf Musik einzulassen. Wer mit Sängerinen wie JANIS, ALANIS aber auch MELISSA ETHERIDGE etwas anfangen kann, sollte sich dringen auch mit BETH HART beschäftigen. Rock-Puristen lassen von dieser Künstlerin besser die Finger.öteHö