Balboa Inn - Fragments Of Me



Stil (Spielzeit):
Hardrock (43:24)
Label/Vertrieb (VÖ):  /  (01.04.2010)
Bewertung: 6/10

Link: myspace.com/balboainn

Echt erquickend war, dass ich mich sofort an Bands wie ALTER BRIDGE oder SEVENDUST erinnert fühlte, als sich BALBOA INNs Debütalbum "Fragments Of Me" in meinem Schallplattenspieler drehte. Witzigerweise stolpert man dann bei allgemeinen Recherchen auf eben genannte Bands in den Myspsace-Topfreunden von BALBOA INN. Sachen gibt's.

Anyway, wenn die Mukke passt, und das ist hier der Fall. Der Sound der Hamburger klingt gleich zu Beginn einfach mal richtig amtlich amerikanisch. "Rearranging" dreht mir als Album- und Dosenöffner angenehm groovig den Kopf von den Schultern. Stimmlich gibt sich Sänger Marcel Blunk neben den trockenen Drums und harten Gitarren echt keine Blöße und überzeugt recht schnell mit einer Eingängigkeit, die ich zwischen wohlbekannten amerikanischen Breitbrustsängern und einem Stück 3 DOORS DOWN Pop-Rock einordnen würde. Auch "Audiosafe" macht da genau weiter, inklusive Gitarrensolo.

Song Nummer drei mit dem Namen "Desert Road" beweist wiederholt, dass 3 DOORS DOWN wirklich nicht weit weg sind, und das meine ich positiv. "[...] just take my hand, now I understand, I am alone, on a desert road[...]", wird da ehrlich gesungen. "Dive" schließt da nahtlos an und holt trotz realtivem Drive auch schonmal das Cello von Bandmitglied Niklas Hardt in den Song. Gefällt mir.

Folgende Nummern "Blind Mate" und "2 Weak 2 Fail" machen dank harter, trockener Strophen und offener, chorbegleiteter Refrains weiterhin richtig Spaß. Sicherlicher ist das nicht die Neuerfindung des Hardrocks, dennoch mit einer Ehrlichkeit, die man eher auf der anderen Seite des Teichs findet.

"Julia" zerrt dann nochmal schön schwer am Gemüt mit Akustik-Klampfe und Cello und einem stimmlich wirklich überzeugenden Herrn Blunk. Schön. Das Klanggewand von "Fragments Of Me" macht wie schon zu Anfang erwähnt auch einen sehr authentischen Eindruck: Drums sitzen, wo sie hingehören, Gitarren schreddern auf der einen Seite, zupfen klar auf der anderen, Gesang ist klar und zentral. Guckt man ins Booklet, liest man "Mixed [...] at Radiostarstudios, Weed, California". Das hört man.

"Affected" erinnert mich dann etwas an ALICE IN CHAINS, allgemein fühle ich mich durch "My Only Friend" und "Statesion" (super Refrain!) auch an GODSMACK erinnert. Bringt man es also auf den Punkt, dann hört man hier die Scheibe einer Band, die ambitioniert ist und weiß, wie das hart-melodische Gerne funzt.

Lässt mich als Landsmann schon schmunzeln, dass solch gut gemachter Hardrock nicht nur mit dem Zehn-Stunden-Flieger von Übersee kommt, sondern dessen Ursprungsort bei gutem Wetter schon fast von hier sichtbar ist. "Fragments Of Me" schließt als Ballade das Debüt der Band, zu der ich nur sagen kann, dass ich mir bei Album Nummer zwei etwas mehr Eigenständigkeit wünsche.