Houston Calls - A Collection Of Short Stories


Review

Stil (Spielzeit): Emo-Pop/Rock (37:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Rushmore Records/Sanctuary (22.08.05)
Bewertung: Sehr nett (6/10)
Link: www.houstoncalls.com

... Emoland ist abgebrannt - oder wie war das noch? Für Houston Calls steht noch alles am Fleck, mitten in der strahlenden Sonne des leichten Lebens, schließlich wedeln die fünf in Jersey ansässigen Jungs eine musikalische Seifenblase nach der anderen in die Luft, verspielt schillernd und süßlich duftenden Glitter versprühend, wenn man sie zerplatzen lässt. Aber wer wollte den freundlichen Piercingfans schon in die Blasen treten...

Immerhin haben Houston Calls schöne Ideen für ihre poppigen Punkrock-durch-den-Emowolf-gedrehten Songs der Marke Motion City Soundtrack: Mal ertönt ein zartes Glockenspiel, oftmals trauen sich Keyboardnoten hervor und hin und wieder gibt es sogar ein ruppiges Break mit anschließendem Abgehpart; natürlich alles im Rahmen, zu hart soll's dann ja bitte auch nicht werden.

Houston Calls lieben Schema F, das aber auf den Punkt gespielt und - wie bei unserer Zweitlieblings-EmoPop-Clon-Legebatterie Rushmore Records üblich - absolut Sahne produziert. Vorhersehbar wie Blut nach Kopfschuss trauen sie sich, die abgegriffensten Akkordfolgen einmal mehr vor ein vermutlich verzückt schmachtendes Publikum zu zerren, auch wenn die eine oder andere Nummer mit hellem Gesang aus mehreren Kehlen wirklich ausgesprochen nett klingt.

Lyrische Theatralik bekommt man fachgerecht mitgeliefert, lauter kleine Romanzen und Liebes-Wirrungen müssen bestanden werden, bis man sich beruhigt zurücklehnen kann, weil das Album - catchy bis zum Erbrechen - ausgespielt hat. 
Nein, sie ist nicht schlecht und ja, ich kann mir wirklich Spannenderes vorstellen als diese drölfzigste Veröffentlichung aus der fusselfreien Emo-Pop(pers)-Fabrikation.

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