Neil Leyton - The Betrayal Of The Self


Review


Stil (Spielzeit): Rock (42:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Fading Ways Music/Feedback Boogie (VÖ 2006)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.neilleyton.com

Nun treibt sich der Bursche schon seit ewigen Zeiten im Musikbusiness herum und hat – allein als Solo Künstler – bereits 10 Scheiben veröffentlicht (die EPs mal mitgezählt), und ich habe den Namen NEIL LEYTON noch nie gehört. Hinzu kommt, dass der Kanadier auch noch mit einigen anderen Bands auf fast die gleiche Anzahl von Veröffentlichungen kommt und außerdem noch Betreiber eines Labels ist. Bei einigen Menschen muss der Tag einfach mehr als 24 Stunden haben. 

Wie dem auch sei, heute liegt uns jedenfalls der neuste Silberling des Multitalents vor. „The Betrayal Of The Self“ nennt sich dieses geile Stück Rock´n´Roll. Echt cool, was der Mann sich da zusammenkomponiert hat. Die Stücke tragen das Wort Rock´n´Roll nicht als Schubladennamen, vielmehr als Auszeichnung. Selten habe ich so ein in sich geschlossenes und stimmiges Album aus diesem Genre gehört. Man möchte sofort Vergleiche mit den vielen Berühmtheiten dieser Stilrichtung ziehen, doch NEIL LEYTON stellt eher eine Mischung aus all den Überfliegern dar, allerdings mit einem ganz eigenen Stil. Die Vielfältigkeit, die in seinen Songs zu hören ist, unterstreicht das Talent des Kanadiers.
Schnell und rockig geht’s bei NEIL zur Sache mit sehr eingängigen Melodien, die sich in das Gehör bohren. Auf übermäßig lange und überkandidelte Soli wird verzichtet. Die Musik beschränkt sich auf die guten Arrangements und braucht keinen Schnörkel, um gut zu sein. Hier und da unterstreichen ein paar Klavierklänge, Mundharmonikatöne oder Klänge einer Akustikgitarre die zu transportierenden Emotionen. Einzigartig ist auch die gesangliche Leistung - die Stimme ist überwiegend in den höheren Oktaven zu Hause ohne dabei irgendwie unangenehm zu wirken, vielmehr präsentiert sie sich äußerst variabel und stimmengewaltig. Mal fordernd, mal äußerst gefühlvoll und harmonisch und dann auf der anderen Seite wieder vorwurfsvoll, ironisch oder spaßig. Diese Vielseitigkeit in seinem Gesang ist in nahezu jedem Song zu hören. Intelligente und kritische Texte runden das Ganze ab. Man sollte sich die Mühe machen und einen Blick in das Inlet werfen, denn in vielerlei Hinsicht hat er Recht mit seinen politisch oder auch allgemein und sozial kritischen Texten. 

„The Betrayal Of The Self“ macht Spaß und sprüht vor unbändiger Energie. Dieses Album eignet sich sowohl zum Relaxen, als auch zur positiven Stimmungsbeeinflussung. Absolut zu empfehlen! Anspiel-Tipps? Einfach mal wahllos reinhören, die sind alle super!

Mehr Rock / Hard Rock Reviews