Holmes – Burning Bridges

Holmes – Burning Bridges
    Folkrock / Scandinavian Americana

    Label: Black Star Foundation
    VÖ: 13.04.2013
    Bewertung:7/10

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„Americana“ ist zwar eine recht abgegriffene Genre-Bezeichnung, aber wenn es der "Rolling Stone" in den Ring wirft, kann man das ruhig mal aufgreifen: „Scandinavian Americana“ machen HOLMES demnach nämlich, und angesichts der Tatsache, dass die Band aus Schweden stammt, dabei aber selten so klingt, stimmt das. Was das musikalisch bedeutet, weiß man deshalb aber längst noch nicht.

HOLMES spielen auf ihrem dritten Album „Burning Bridges“ ruhigen, entspannten und melancholischen Folkrock mitsamt schunkelndem Akkordeon und Slide-Gitarre, beides allerdings so sparsam eingesetzt, dass sich Folk und Rock immer die Waage halten. Der Sänger klingt je nach Sichtweise so, als würde er beim Singen einen Schluck Tee im Mund jonglieren – oder nach Neil Young auf „Harvest Moon“. Ähnlich wie auf jenem Album finden sich auch auf “Burning Bridges“ Stücke mit einem rhythmisch wie emotional besonderen Gestus. „ I will never be free“ sei hier beispielhaft genannt, das durchaus auch Anleihen an Sixteen Horsepower zeigt – als auch Lieder, die mit ihrer Lagerfeuerstimmung gefährlich nah an der Kitschgrenze manövrieren („Every Stream of Light“ zum Beispiel). Skandinavisch klingt hier wenig, nur manchmal erinnern HOLMES ganz leicht an ihre vielen postrockigen Landsleute, was sich aber eher in einer besonderen Stimmung als in weitläufigen Strukturen niederschlägt. Ausnahme: Das abschließende „Captain Weakheart“, das mit gut acht Minuten nicht nur deutlich länger ist als die restlichen Lieder, sondern auch zum Schluss von absichtlich gesetzten Aussetzern zerschossen wird, die klingen, als wäre was mit den Boxen nicht in Ordnung (witzige Idee, aber naturgemäß nervig beim Hören).

Unter'm Strich ist HOLMES mit „Burning Bridges“ ein ziemlich tolles Album gelungen, das mit seinen ernsthaften Ohrwürmern einige Folkrock-Perlen birgt. Wer auch musikalisch ruhige Momente genießen kann, sollte ruhig zuschlagen – zumal das Album sowohl im Winter als auch im Sommer funktioniert.
Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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