Facial Climax - Melancholeric Schizophobia


Review


Stil (Spielzeit): Thrash Metal (30:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Burnside Records (04-2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.facialclimax.at

Einen ungewöhnlichen Namen haben sich die fünf Österreicher da ausgesucht: FACIAL CLIMAX nennt sich die Band, die im Herbst 2002 gegründet wurde. Mit „MelanCholeric SchizoPhobia“ hören wir in das Debüt-Album von FACIAL CLIMAX, die schon über einige Live-Erfahrungen verfügen. Wie ich lesen konnte, spielte die Band auf einem Festival Namens „Knüppel aus dem Sack“ – die spinnen die Österreicher. 
Wie dem auch sei, die sieben Stücke, die das Album umfasst, sind allesamt hammer harter Stoff. Manch einer mag Neo-Thrash dazu sagen, für mich ist es einfach Thrash-Metal im Pantera Stil. Gut arrangierte Songs, mit vielen Breaks und extrem Riff-lastig. Die Scheibe brauchte bei mir schon zwei Durchläufe, um das Ganze überhaupt zu erfassen. So unvorhersehbar und überraschend ist die Songstruktur, dass es beim ersten Hören schwierig ist, den einzelnen Songs zu folgen. Doch hat man sich erst einmal reingehört, knallt das Album recht gut. Die Nummerierung (10, 6, 5, 9, 8, 7, 14) der Songs spiegelt die Reihenfolge der Entstehung wieder. Somit findet sich der älteste Song auf Platz drei der CD wieder und ist der fünfte Track, den die Band entworfen hat. Spannend. 

Doch nun zu den Songs. Als einminütiges Intro dient undefinierbarer Krach, bestehend aus dem Stimmen einer Gitarre, Bauarbeiterlärm usw. bevor ein Urschrei mit fetten Gitarren-Riffs dem Hörer klar macht, dass es jetzt mit „Rent To Kill“ losgeht. Der Sänger hat eine faszinierend druckvolle Stimme und singt sehr wütend und aggressiv. Das Stück hat unheimlich viele Breaks und wird von einer fetten Gitarrenwand dominiert. Das Schlagzeug hingegen ist eher hintergründig zu hören. 
„Despising This Flesh Of Mine“ markiert den dritten Platz auf „MelanCholeric SchizoPhobia“ und beginnt langsam und ist im Allgemeinen nicht so aggressiv und fett wie das erste Stück. Dennoch ist es absolut bang-kompatibel und wird ebenfalls von jeder Menge Breaks dominiert, die allerdings nicht so glücklich positioniert sind. Dadurch wirkt der Song eher zusammengesetzt und zerfahren. 
Dahingehend empfinde ich „Precog Prevision“ als eine echte Weiterentwicklung. Ein starker Song, der sich von den „älteren“ Stücken durch aggressiveres und schnelleres Spiel deutlich abhebt. Der Song ist im Gesamten flüssiger und nicht so stark von Breaks durchzogen, was ich als sehr positiv empfinde. „Precog Prevision“ ist ein Song, den man als Hörer besser erfassen kann und auf Anhieb mögen wird. 
Der als Bonustrack gekennzeichnete letzte Song, heißt „Personalitears“ und beginnt mit schleppenden und dumpfen Gitarren. Ein rauer Song, der über eine klasse Melodieführung verfügt. Ebenfalls ein Track, bei dem die Breaks - meines Erachtens - sinnvoll und klug eingesetzt sind. Da wo einer ist, da passt der auch hin und nirgendwo anders. Das Shouting ist noch charismatischer und besser. 

Ich finde, dass „MelanCholeric SchizoPhobia“ ein recht gelungenes Album ist. Vorausgesetzt die Nummerierung spiegelt die Entwicklung von FACIAL CLIMAX tatsächlich wieder, muss ich sagen, dass die Österreicher den richtigen Weg zum Gipfelkreuz eingeschlagen haben. Die neueren Songs sind einfach besser vom Shouting, von der Anordnung und den Arrangements. Die Stücke sind flüssiger und eingängiger. Es sind nicht einfach nur viele verschiedene Farben auf die Leinwand geklatscht worden, vielmehr haben FACIAL CLIMAX sich die ausdrucksstärksten Farben herausgepickt und damit ein Bild kreiert, das dadurch ein Ganzes geworden ist. Die älteren Stücke fallen bei mir leider durch. Für den interessierten Hörer und Entdecker sei hier noch bemerkt, dass man sich einige Songs von der Homepage der Band runterladen kann. Also, check it out!