Geschrieben von Montag, 29 November 2004 07:53

Saxon, Dream Evil & Metalium - Köln / E-Werk

saxon_-_live
Link: http://www.saxon747.com/
19:00 Einlass, 20:00 sollte Anfang sein. Um 19:02 rannten METALIUM auf die Bühne und legten vor ca. 30 Leuten los wie Feuerwehr. Alle Anwesenden waren ziemlich verwundert, weil von METALIUM niemand etwas wusste. Na ja, egal. Die Jungens spielten einen ziemlich soliden Gig mit Songs von allen Alben und von Minute zu Minute wurde es auch vor der Bühne voller. 
Der Sound war recht transparent und vom Licht gab es auch für einen Opener ziemlich viel. Ich persönlich war mit der Band nicht so sehr vertraut, aber sie haben es echt geschafft, sich gut ins Rampenlicht zu spielen und als sie sich verabschiedeten nach ca. 30 Minuten, waren bestimmt schon 500-600 Leute vor der Bühne und sie erhielten ihren verdienten Applaus. 

Dann kamen nach einer erfreulich kurzen Umbaupause DREAM EVIL. Also um ehrlich zu sein, bin ich hauptsächlich wegen der Jungens aus Schweden in Stadt auf der falschen Rheinseite gefahren. Aber das hätte ich mir wirklich sparen können. Nicht von der Band her, die haben alles gegeben, aber ich habe noch nie einen Gig gesehen, bei dem der Sound so was von daneben war. Wir haben mehrfach die Position in der Halle gewechselt, aber es wurde nicht besser. 
Die Gitarren, vor allem die Leadgitarre von Neu DREAM EVIL Klampfer Frank U. Black war nie zu hören. Der Gute rockte sich fürchterlich einen ab und im Publikum hat keiner was mitgekriegt. Der ständige Blickkontakt zu dem Mann an den Reglern nutze nichts und man konnte der Band wirklich die Verzweiflung ansehen. Bis zum letzten Song haben sie (oder die Wurst am Mischpult) es nicht geschafft, einen erträglichen Sound hinzukriegen. Ok, die Vocals von Niclas waren gigantisch, der Typ singt live wirklich wie auf den Alben und die Performance an sich war auch geil. Wer das Video zu Book of Heavy Metal kennt, kann sich ungefähr vorstellen wie es ablief. Und Snowy Shaw ist echt ein Tier an den Drums (Nein ich meine jetzt nicht von der Optik, sondern vom Spielen her). 
Ich hätte den Jungens wirklich etwas mehr Glück gewünscht. Mit so einem Sound gewinnt man keine neunen Fans. Aber da steckt man halt nicht drin. 

Ok, Mund abwischen und auf Saxon warten.... 

21:00: SAXON habe ich schon so oft gesehen und ich habe echt gedacht, diese Band könnte mich nicht mehr so sehr von den Socken hauen. Weit gefehlt. In der Halle waren jetzt ungefähr 1500 Leute. Und ich glaube, ich war der Einzige, der keine Saxon Kutte oder ein altes Saxon Tourshirt anhatte. Und der Mob tobte schon beim Intro „The Return“ als wäre es der letzte SAXON Gig überhaupt. 
Mit dem Titelsong des genialen neuen Albums "Lionheart" kamen Biff und Co auf die Bühne und ich sage euch, Saxon waren noch nie homogener und stärker. Und Biffs Stimme scheint wie guter Wein zu sein, der mit den Jahren immer besser wird. Klar wurde ein Best of - Programm gespielt und Klassiker wie "Strong Arm Of The Law", Princess Of The Night", Wheels Of Steel", das immer wieder geniale "Crusader", "Solid Ball Of Rock" und "Denim & Leather" fehlten natürlich nicht. 
Aber erfreulicher Weise gingen sie nicht auf Nummer sicher und spielten ganze 6 Songs vom neuen Album. Sehr geil. Neu-SAXON Drummer Jörg Michael merkte man zu keiner Zeit an, dass er erst ein paar Wochen zur Band gehört und er bildete mit Nibbs Carter eine absolut geniale Rhythmuswand. Um 23:30 war die letzte Zugabe rum und das Hallenlicht ging unter lautem Pfeifkonzert an. Aber 2 1/2 Stunden Headliner finde ich schon genial. So oft gibt es das ja heute nicht mehr. Und was die Präsenz auf der Bühne angeht, kann sich so manche junge Möchtegern Rockstarband mal eine Scheibe davon abschneiden. Ganz großes Kino. Die Lightshow und der Sound waren allererste Sahne. Die Stimmung kochte teilweise über und die Band wurde voll angesteckt. Biff bangte wie ein Junger und war ständig in Bewegung. Wenn man sich mal überlegt, wie alt der Mann schon ist, kann man vor der Leistung und vor der Einstellung nicht tief genug den Hut ziehen. Absoluter Eyecatcher ist und bleibt aber Nibbs Carter. Der Typ ist echt ein Tier und erinnert mich, was die Aktivität auf der Bühne angeht, oft an Jason Newsted zu seinen besten Zeiten. Respekt. Und auch wenn ich SAXON schon so oft gesehen habe, steht nach diesem genialen Konzert fest, dass es mit Sicherheit nicht das letzte Mal war. 

Setlist SAXON: 
- The Return (Intro)
- Lionheart 
- Power And The Glory 
- Motorcycle Man 
- Back To The Wall 
- Beyond The Grave 
- Flying On The Edge 
- Never Surrender 
- Broken Heroes 
- The Eagle Has Landed 
- Man And Machine 
- And The Band Played On 
- To Live By The Sword/Unleash The Beast 
- 747 
- Jack Tars 
- Engisch Man o war 
- Strong Arm Of The Law 
- 20.000 Feet 
- Dogs Of War 
- Witchfinder General 
- Crusader 
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- Wheels Of Steel 
- Princess Of The Night 
- Solid Ball Of Rock 
- Princess Of The Night